Von Kopf bis Fuß und darüber hinaus: Die Zehn Körper im Kundalini Yoga

Von Kopf bis Fuß und darüber hinaus: Die Zehn Körper im Kundalini Yoga eröffnen uns eine neue Dimension des Verständnisses für unser ganzheitliches Sein. Während viele Menschen lediglich den physischen Körper im Blick haben, wenn sie an Yoga denken, geht die Praxis des Kundalini Yoga weit über diese beschränkte Sichtweise hinaus. Sie beleuchtet den Menschen als komplexes Zusammenspiel aus einem physischen, drei mentalen und sechs energetischen Körpern. In diesem Kontext wird deutlich, dass Yoga nicht nur ein Werkzeug für körperliche Fitness ist, sondern eine transformative Kraft, die alle Aspekte unseres Seins anspricht.

Wenn du Kundalini Yoga praktizierst, wirst du feststellen, dass viele der Übungen darauf ausgerichtet sind, diese Energiekörper zu aktivieren. Dabei handelt es sich um Aspekte unseres Seins, die vielleicht nicht sichtbar, aber durchaus spürbar sind. Kundalini Yoga bietet eine ganzheitliche Herangehensweise, die alle zehn Körper in die Praxis integriert und so eine tiefgreifende Wirkung auf mehreren Ebenen des menschlichen Daseins entfaltet.

In dieser komplexen Interaktion der verschiedenen Körper liegt die transformative Kraft von Kundalini Yoga. Die Praxis bietet somit nicht nur körperliche oder mentale Stärkung, sondern spricht die Gesamtheit des menschlichen Seins in seiner vielschichtigen Beschaffenheit an.

1. Der Seelenkörper

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Der erste „Körper“ – oder die Seele – ist das grundlegende Element im Gesamtsystem der zehn Körper. Im Gegensatz zum physischen Körper, der der Vergänglichkeit unterliegt, bewahrt die Seele ihre Unveränderlichkeit. Sie ist beständig, stirbt nicht und besitzt somit eine ewige Natur.

Aus diesem Grund ist es entscheidend, regelmäßige Praktiken – vorzugsweise am Beginn des Tages – in den Alltag zu integrieren, die die Verbindung zwischen dem physischen und diesem ewigen, nicht-physischen Aspekt stärken. Techniken wie Achtsamkeitsmeditation oder gezielte Atemübungen können in dieser Hinsicht äußerst wertvoll sein. Die Verbindung zur eigenen Seele sollte als ein wesentlicher Pfeiler für das allgemeine Wohlsein betrachtet werden.

Von Kopf bis Fuß und darüber hinaus: Die Zehn Körper im Kundalini Yoga – zum Weiterlesen: Einsamkeit und das innere Licht

2. Der negative Geist

Negativer Geist
Negativer Geist (©Pixabay)

Der „negative Geist“ ist das regulatorische Kontrollsystem im mentalen Gefüge. Ähnlich wie der muskuläre Antagonismus in der Biomechanik ermöglicht dieser Aspekt des Geistes eine kritische Betrachtung und Bewertung der Umwelt. Der sogenannte „2. Körper“ dient als Schutzmechanismus, der verhindert, dass eine zu optimistische Sichtweise zu riskantem oder schädlichem Verhalten führt.

Jedoch ist es von essenzieller Bedeutung, dieses regulatorische Kontrollsystem im Gleichgewicht zu halten. Eine Dysbalance des negativen Geistes kann zu psychischen Zuständen wie Pessimismus, Angst oder übermäßigem Nachdenken führen. ein Ungleichgewicht im negativen Geist beeinträchtigt die mentale Gesundheit und somit das allgemeine Wohlbefinden

Verschiedene Techniken und Übungen stärken den negativen Geist. Methoden wie kognitive Umstrukturierung, Achtsamkeitsübungen oder auch spezielle Atemtechniken können dazu beitragen, das Gleichgewicht im mentalen Kontrollsystem wiederherzustellen. Der Zielzustand sollte ein ausgewogenes Verhältnis zwischen kritischer Wahrnehmung und positiver Lebensanschauung sein.

Von Kopf bis Fuß und darüber hinaus: Die Zehn Körper im Kundalini Yoga – empfohlene Praxis: Befreiung von belastenden Gedanken durch Meditation

3. Der positive Geist

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Der „positive Geist“ könnte als eine innere Kraft beschrieben werden, die uns hilft, optimistisch und widerstandsfähig zu sein. Dieser Aspekt unseres Denkens, auch als „dritter Körper“ bekannt, ist ein wichtiger Bestandteil unseres mentalen Lebens. Wenn dieser positive Geist im Gleichgewicht ist, fühlen wir uns besser, können Stress leichter bewältigen und kommen gut mit anderen Menschen aus.

Allerdings ist Vorsicht geboten: Wenn dieser positive Geist aus dem Gleichgewicht gerät, können Probleme auftreten. Wir könnten dann zu sorglos werden, Risiken nicht richtig einschätzen oder zu leicht beeinflussbar sein. In einem solchen unausgewogenen Zustand könnten wir uns selbst und vielleicht auch andere in schwierige oder gefährliche Situationen bringen.

Es ist also entscheidend, ein ausgewogenes Verhältnis von Optimismus und Realismus zu finden, um sowohl seelisch als auch körperlich gesund zu bleiben.


Von Kopf bis Fuß und darüber hinaus: Die Zehn Körper im Kundalini Yoga – empfohlene Übung: Der Glücklich-Gesund-Heilig-Atem

4. Der neutrale Geist

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Man könnte den „vierten Körper“ als eine Art inneren Weisen betrachten. Dieser nimmt die Ratschläge sowohl des positiven als auch des negativen Geistes entgegen und findet eine ausgewogene, kluge Entscheidung. Stelle dir diesen neutralen Geist wie einen weisen Schiedsrichter vor, der die Stärken und Schwächen beider Seiten kennt und daraus das Beste macht.

Der neutrale Geist hilft dir, über Schwarz und Weiß hinauszudenken. Er ermöglicht es dir, Entscheidungen zu treffen, die nicht nur gut für den Moment, sondern auch für die Zukunft sind. Mit diesem Ansatz erkennst du, dass die Welt nicht einfach nur gut oder schlecht ist, sondern kompliziert und vielschichtig.

Deshalb ist es klug, den neutralen Geist für Entscheidungen zu nutzen. Er zieht alle Faktoren in Betracht und hilft uns, einen klaren, umfassenden Blick auf die Situation zu werfen. Auf diese Weise leben wir ein ausgeglicheneres und authentischeres Leben, das von einem tiefen Verständnis der Komplexität der Welt geprägt ist.


Von Kopf bis Fuß und darüber hinaus: Die Zehn Körper im Kundalini Yoga – empfohlene Praxis: Atemübungen

5. Physischer Körper

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Dein physischer Körper ist das Gefäß, das dir ein menschliches Leben ermöglicht. Er ist ein außergewöhnlicher Mittler zwischen der Transzendenz des Himmels und der Materialität der Erde. Er ist die Schnittstelle, an der das Sichtbare und das Unsichtbare, das Ewige und das Vergängliche, aufeinandertreffen. Dein Körper ist somit nicht nur ein Werkzeug, sondern auch ein Tempel und ein Manifest des Gleichgewichts zwischen den Polaritäten der Existenz.

Es gilt, eine harmonische Balance zwischen Körper und Geist zu finden, die auch die verschiedenen Dimensionen des Daseins einbezieht: Ernährung und Bewegung, Spiel und Arbeit, Ruhe und Aktivität. Jede dieser Paarungen ist wie eine Yin-und-Yang-Dynamik, die sich in einer ewigen Tanzbewegung befindet, ständig auf der Suche nach einem flüchtigen Punkt der Harmonie.

In diesem Streben ist es deine Aufgabe, als der Wächter dieses Gleichgewichts zu agieren, eine ausgewogene Mitte zu finden, in der die Potenziale des physischen Körpers zur vollen Entfaltung gelangen. Durch diese Balance, durch dieses achtsame Ausgleichen der Gegensätze, wird der physische Körper nicht nur zu einem Gefäß, sondern auch zu einem Spiegel der größeren kosmischen Ordnung, ein Mikrokosmos, der das Makrokosmische reflektiert. So wird das Streben nach Gleichgewicht in deinem irdischen Dasein zu einem Akt der kosmischen Teilhabe.

Von Kopf bis Fuß und darüber hinaus: Die Zehn Körper im Kundalini Yoga – empfohlene Praxis: Kundalini Yoga für starke Knochen

6. Bogenlinie

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Stell dir diese Energielinie als einen leuchtenden Bogen vor, der von einem Ohrläppchen zum anderen reicht, fast wie ein unsichtbarer Heiligenschein. Diese energetische Signatur kommuniziert deine wahre Essenz und das ganz ohne Worte. Es ist, als ob dein inneres Licht durch diesen Bogen für alle sichtbar wird.

Nicht nur das, die Bogenlinie dient auch als dein Energieschild, der dich vor negativen Energien schützt. Hast du schon einmal das Gefühl gehabt, dass dich jemand beobachtet, und dich umgedreht, um festzustellen, dass es tatsächlich so ist? In diesem Moment hat deine Bogenlinie dir signalisiert, dass sich da etwas in deinem Energiefeld befindet.

So wie im Yoga jede Asana und jede Atemtechnik dazu dient, deine verschiedenen Körper und Energiesysteme ins Gleichgewicht zu bringen, kannst du auch deine Bogenlinie stärken. Durch bewusste Atmung, Meditation und liebevolle Selbstfürsorge kannst du diesen „Heiligenschein“ nähren und strahlen lassen, sodass er dich nicht nur schützt, sondern dir auch dabei hilft, in deinem authentischen Selbst zu leben.

Von Kopf bis Fuß und darüber hinaus: Die Zehn Körper im Kundalini Yoga – empfohlene Praxis: Yoga für Klarheit im Denken

7. Aura

Eine Aura
Aura By Shutterstock

Die Aura, auch bekannt als der Aurakörper, ist ein Mantel elektromagnetischer Energie, der deinen physischen Körper umhüllt. Diese energetische Sphäre kann sich bis zu drei Meter in alle Richtungen ausdehnen. Vielleicht hast du dieses subtile Energiefeld bereits gespürt, wenn du die Präsenz einer anderen Person im Raum wahrgenommen hast, oder wenn du ein bestimmtes Gefühl für ihre Energie entwickelt hast.

Diese leuchtende Hülle dient nicht nur als Schutzschild für deinen physischen Körper, sie kann auch in unterschiedlichen Farben erscheinen, die jeweils bestimmte Qualitäten und Zustände deines Seins reflektieren. Es ist interessant zu beachten, dass die Aura anderer Menschen ebenfalls einen Einfluss auf deine eigene Energetik haben kann.

Eng verknüpft mit deinem Nervensystem, ist die Aura ein Spiegel deiner Kapazität für Empathie und Liebe. Je ausgedehnter deine Aura, desto mehr Raum und Toleranz kannst du für die Anwesenheit anderer Menschen aufbringen, was wiederum deine Fähigkeit zur Liebe und zum Mitgefühl erhöht.

Von Kopf bis Fuß und darüber hinaus: Die Zehn Körper im Kundalini Yoga – empfohlene Praxis: Weiße Kleidung tragen, Kundalini Yoga und die Aura

8. Prana-Körper

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Der Prana-Körper ist eng mit deinem Atem verbunden und das Portal, durch das Prana, die universelle Lebenskraft, in dich einströmt. Dieses vitale Energiefeld versorgt dich mit Lebenskraft, erfüllt dich mit Mut, gibt dir Kontrolle über deinen Geist und öffnet Pfade zur Selbstheilung. Jedes Mal, wenn du tief atmest und dich gut ernährst, stärkst du deinen Prana-Körper.

Wenn du die Kunst des Pranayama praktizierst, wirst du die expansive Kraft und die tiefgründige Stärke dieses energetischen Körpers direkt erfahren. Durch die bewusste Verbindung mit dem Atem kannst du die unermesslichen Reserven an Lebensenergie erschließen, die das Universum für dich bereithält.

Von Kopf bis Fuß und darüber hinaus: Die Zehn Körper im Kundalini Yoga – empfohlene Praxis: Kundalini Yoga für die Lunge

9. Subtilkörper

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Der Subtilkörper ermöglicht dir ein tieferes Verständnis und eine Meisterung der feineren Aspekte des Lebens. Er unterstützt dich dabei, die Umstände und Prozesse, die dich umgeben, besser zu begreifen. Personen, die eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit an verschiedene Situationen zeigen oder die sich scheinbar mühelos neue Fähigkeiten aneignen, haben oft einen gut entwickelten Subtilkörper.

Dieser feinstoffliche Aspekt ist eng mit dem Unterbewusstsein verknüpft und steht im Zusammenhang mit der Fähigkeit zur Meisterschaft in verschiedenen Lebensbereichen. Durch die Entwicklung des Subtilkörpers kannst du eine erhöhte Wahrnehmung und ein intuitives Verständnis für die Dynamiken deiner Umwelt erlangen.

Von Kopf bis Fuß und darüber hinaus: Die Zehn Körper im Kundalini Yoga – zum Weiterlesen: Yoga, Karma, Reinkarnation

10. Ausstrahlungskörper

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Der zehnte Körper, oft als Ausstrahlungskörper bezeichnet, schenkt dir eine bemerkenswerte Präsenz und ein gewisses Charisma. Menschen, die über einen gut entwickelten Ausstrahlungskörper verfügen, ziehen die Aufmerksamkeit auf sich und besitzen eine natürliche Anziehungskraft. Ein ausgeprägter Ausstrahlungskörper verleiht dir den Mut, Herausforderungen und Hindernissen mit Selbstvertrauen zu begegnen.

Ein gut entwickelter Ausstrahlungskörper kann positive Ereignisse und Möglichkeiten in dein Leben ziehen. Die Qualität deiner Ausstrahlung wirkt wie ein Magnet, der günstige Umstände und Beziehungen anzieht.

Von Kopf bis Fuß und darüber hinaus: Die Zehn Körper im Kundalini Yoga – empfohlene Praxis: Yoga für Kreativität und gute Laune

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