Viele Yoginis und Yogis berichten nach der Praxis, dass ihre Stimmung sich gehoben habe und sie sich wohl und glücklich fühlen. Tatsächlich bessern Yogaübungen und Meditationen das Befinden, sorgen für gute Laune und für mehr Kreativität. Ein Grund hierfür ist, dass die Bildung des Sonnenhormons Serotonin durch das Yoga begünstigt wird. Warum das so ist und wie du darüber hinaus mittels dieses Botenstoffes für dein Wohlbefinden sorgen kannst, das beantwortet der Artikel.
Was ist Serotonin
Das Gewebshormon Serotonin ist ein sogenannter Neurotransmitter. Es überträgt wichtige Erregungen zwischen den Gehirnzellen.
Serotonin wirkt entspannend und sorgt für Wohlbefinden. Es wird aus dem Eiweißstoff Tryptophan unter Mitwirkung des Vitamins B6 gebildet.
Warum ist Serotonin wichtig
Serotonin bewirkt Glücksgefühle, eine gute Stimmung und verbessert das Selbstwertgefühl. Das Hormon beeinflusst darüber hinaus das Denken. Es wird klarer, kreativer und mehr auf die Zukunft gerichtet. Daher wird Serotonin auch als ‚Glückshormon‘ bezeichnet. Niedrige Serotoninwerte können zu Müdigkeit, Unwohlsein, Gereiztheit und zu Depressionen führen.
Im Gehirn hat Serotonin mehrere Funktionen. Es stärkt die Wahrnehmung, reguliert das Schmerzempfinden und den Appetit. Außerdem regt Serotonin die allgemeine Hormonsekretion und die Libido an.
Zu wenig Serotonin
Typische Symptome eines Serotoninmangels sind Antriebslosigkeit, Reizbarkeit, schlechte Laune, Ängstlichkeit sowie eine sensible Schmerzwahrnehmung und chronische Schmerzen.
Ursachen des Serotoninmangels
Langanhaltender Stress, Bewegungsmangel, zu wenig Sonnenlicht, ein Mangel an Vitamin B6 und Tryptophan, Darm- und Krebserkrankungen lassen ein Serotonindefizit entstehen.
Gut zu wissen
Das Kreativitätshormon Serotonin steuert indirekt den Schlaf- und Wachrhythmus, da es in das Schlafhormon Melatonin umgewandelt wird.
Serotonin unterstützt den Körper bei der Blutdruckregulierung und der Magen-Darm-Tätigkeit. Das vielfältige Hormon wird benötigt, um Muttermilch zu produzieren; ein Serotoninmangel kann mit dem plötzlichen Kindstod zusammenhängen (neben anderen Ursachen). Die Drogen LSD und Ecstasy haben durch die Interaktion mit Serotonin halluzinogene Wirkungen.
Den Serotoninspiegel erhöhen
1. Ernährung für einen guten Serotoninspiegel
Das Serotonin kommt in keinem Nahrungsmittel vor. Es wird aus der Aminosäure Tryptophan in Kombination mit Vitamin B gebildet. Eine tryptophanreiche Ernährung ist demnach gut für einen ausgewogenen Serotoninspiegel. Lebensmittel wie Soja, Ananas, Banane, Artischocke sind gesunde Tryptophanquellen. Vitamin B-6 hat Einfluss auf die Geschwindigkeit, mit der sich das Tryptophan in Serotonin umwandelt. Kartoffeln, Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide sind Lebensmittel, die reich an Vitamin B-6 sind.
Tryptophan muss die Blut-Hirn-Schranke passieren, wenn es über die Nahrungsaufnahme ins Blut gelangt ist. An dieser Barriere konkurriert es mit anderen Aminosäuren und zieht dabei oft den Kürzeren.
Kohlenhydrate lösen die Ausschüttung von Insulin aus. Das Bauchspeicheldrüsenhormon drängt konkurrierende Aminosäuren aus dem Blut und macht den Weg für das L-Tryptophan ins Gehirn frei!
TRYPTOPHAN findet sich in folgenden Lebensmitteln:
Bananen, Sojasprossen, Leinsamen, FOLSÄURE, Erdnüsse, Grünkohl, Kichererbsen, Mohn, Mandeln, Kakao, Rote Bete, Pistazien, Erbsen uvm.
2. Serotonin erhöhen durch Sonnenlicht
Die alten Griechen wussten, dass Sonnenlicht gut für Körper und Geist ist und dass Sonnenlicht Serotonin aktiviert! Gerade im Winter merken wir den Mangel an Sonnenlicht ganz besonders. In der dunklen Jahreszeit haben viele Menschen einen Serotoninmangel und erleben eine Winterdepression. Sonnenlicht versorgt uns mit Vitamin D und wir fühlen uns fitter und energiereicher. Es reicht, täglich eine Stunde in der Sonne zu verbringen, um Kummer und Sorgen zu mindern und die Lebenslust zu erhöhen.
3. Erhöhe Serotonin durch Bewegung – Yoga für Kreativität und gute Laune
Du kennst es vermutlich gut. Nachdem du ein schönes, intensives Yogaset praktiziert hast, scheinen Anspannungen, Verspannungen und der Stress des Tages wie weggeblasen zu sein. Du nimmst wahr, dass Yoga für Kreativität und gute Laune sorgt! Wenn du tanzt, schwimmst, wanderst oder joggst, dann macht dich das ebenfalls glücklich. Serotonin ist ein Gewebshormon. Man nimmt an, dass Bewegung die Ausbreitung von Serotonin unterstützt und daher ein wichtiger Faktor für gute Serotoninwerte ist. Studien zeigten, dass regelmäßige Bewegung so effektiv sein kann wie eine psychopharmazeutische oder psychotherapeutische Behandlung gegen Depressionen. Allerdings müsste man über mehrere Wochen hinweg Sport treiben, um die antidepressive Wirkung von Serotonin beobachten zu können. Schon 40 Minuten Bewegung am Tag haben einen positiven Effekt auf die Gemütslage (Studie der Universität von Texas).
4. Serotonin erhöhen durch Entspannung und Meditation (für Kreativität und gute Laune)
Langzeitstress wirkt der Bildung und der Ausschüttung von Serotonin entgegen. Regelmäßige Entspannungs- und Meditationsübungen können hilfreich sein. Ihre Praxis erhöht den Serotoninspiegel und fördert den Schlaf. Yoga unterstützt die Kreativität und sorgt für gute Laune!
5. Extratipps für einen ausgeglichenen Serotoninhaushalt – Yoga für Kreativität und gute Laune
Neue Hobbys oder Projekte regen die Produktion von Serotonin an. Das Erforschen unentdeckter Fertigkeiten und perspektiverweiternde Weiterbildungen haben einen ähnlichen Effekt. Auch das bewusste Herbeiführen von guter Laune kann Serotonin erhöhen, ein gutes Beispiel hierfür ist das Lachyoga. Gerade dieses Yoga steht für Kreativität und gute Laune
Verliebtheit ist bedingt durch eine vermehrte Ausschüttung des Botenstoffes Dopamin (der „Belohnungs-Neurotransmitter“). Verliebtheit wird von den meisten Menschen als außerordentliches Glücksgefühl empfunden.
Spannend: Serotonin und Verliebtheit
Der Serotoninspiegel ist bei Verliebtheit paradoxerweise eher niedrig. Der Logik zufolge sollte eher ein extrem hoher Serotoninspiegel aufzuweisen sein. Diesen scheinbaren Widerspruch erklärt die italienische Wissenschaftlerin Donatella Marazziti so, dass Verliebte auf ihr Objekt der Verliebtheit fixiert seien, ähnlich wie Zwangsgestörte auf bestimmte Objekte oder Handlungen fixiert sind. Patienten mit Zwängen haben einen niedrigen Serotoninspiegel, so wie Verliebte auch. Leidenschaftliche Verliebtheit und zwanghaftes Verhalten scheinen mit einem Mangel an Serotonin einherzugehen.
Yoga für Kreativität und gute Laune – Übungen zur Stärkung des Serotoninspiegels
Die wechselnde Nasenlochatmung
Durch die wechselnde Nasenlochatmung kannst du die Serotoninausschüttung begünstigen. Das linke Nasenloch (Idaenergie) steht in Beziehung zur rechten Gehirnhälfte und diese ist mit Kreativität und dem reinen Sein verbunden. Das rechte Nasenloch (Pingalaenergie) ist mit der linken Gehirnhälfte verbunden. Hier sind unsere analytischen Fähigkeiten lokalisiert. Wenn du durcheinander oder konfus bist, dann kann dir die wechselnde Nasenlochatmung mehr Klarheit schenken, indem beide Hirnhälften eine Balance erfahren. Wenn man wütend ist, dann wirkt der Atem durch das linke Nasenloch beruhigend und auch bei Schlafstörungen kann das Atmen durch das linke Nasenloch helfen.
Der Atem ist ein machtvolles Werkzeug, um dich zu entspannen. Wenn du einmal gelernt hast, den Atem zu nutzen, um friedlich zu bleiben, dann wird dein Leben von alleine glücklicher und ruhiger. Du findest Erfüllung in einem Zustand des inneren Friedens und kannst deinen Mitmenschen mit Gelassenheit zu begegnen. So kannst du dein Gehirn neu programmieren und überholte Stressmuster loslassen.
Surya Kriya – Sonnenübungen für Kreativität und gute Laune
Die Surya Kriya ist nach der Sonne benannt. Wenn du viel „Sonnenenergie“ hast, dann wird dir nicht kalt und du hast Power, bist ausdrucksstark, extrovertiert und enthusiastisch. Die Sonnenenergie wirkt reinigend, ihr Feuer hält das Gewicht niedrig und unterstützt die Verdauung. Surya macht den Geist klar, analytisch und handlungsorientiert. Die Übungen stimulieren systematisch die Pranakraft und die Kundalini-Energie. So sorgt Yoga für Kreativität und gute Laune.
1. Yoga für Kreativität und gute Laune: Atmung durch das rechte Nasenloch
Setze dich mit einem geraden Rücken in den Schneidersitz (Sukhasana). Lege die rechte Hand auf das rechte Knie und führe Daumen- und Zeigefingerkuppen zusammen.
Schließe das linke Nasenloch mit dem Daumen der linken Hand. Die anderen Finger zeigen gerade nach oben. Atme lang und tief durch das rechte Nasenloch. Konzentriere dich auf den Atemfluss. Fahre für drei bis fünf Minuten mit der Atemweise fort. Ende: Atme ein und aus und entspanne dich.
Diese Übung schenkt dir einen klaren und konzentrierten Geist.
2. Yoga für Kreativität und gute Laune: Sat Kriya
Ausgangshaltung ist Vajrasana (der Fersensitz/Diamantsitz). Nimm die Hände vor der Brust zusammen und schiebe die Arme nach oben, sodass sich deine Hände über deinem Kopf befinden. Verschränke die Finger mit Ausnahme der Zeigefinger, die gerade nach oben zeigen. Männer kreuzen den rechten Daumen über den linken Daumen; Frauen kreuzen den linken Daumen über den rechten Daumen.
Um Sat Kriya auszuüben, chantest du das Mantra Sat, indem du den Nabel nach innen und den Beckenboden nach oben ziehst. Wenn du Nam singst, lässt du Bauch und Beckenboden wieder los. Der Atem fällt von alleine ein. Konzentriere deinen Blick auf den Punkt oberhalb der Augenbrauen.
Fahre für drei Minuten mit der Übung fort.
Ende: Atme ein, halte den Atem an, ziehe Bauch und Beckenboden kräftig nach innen. Stelle dir vor, wie Prana (Lebensenergie) durch den ganzen Körper zirkuliert. Entspanne und meditiere für einen Augenblick. Anschließend wiederholst du die Übung für drei Minuten. Ende: Atme ein, halte den Atem an, ziehe Bauch und Beckenboden kräftig nach innen. Ziehe die Energie mental bis in Fingerspitzen. Entspanne.
Diese Übung setzt das Prana (Lebensenergie) frei, die du am Nabelpunkt gespeichert hast.
3. Yoga für Kreativität und gute Laune: Kamelritt
Setze dich mit einem geraden Rücken in den Schneidersitz (Sukhasana) und umfasse die Schienbeine mit beiden Händen. Atme ein, strecke die Wirbelsäule nach vorne. Atme aus, biege die Wirbelsäule nach hinten.
Halte den Kopf während der Bewegungen gerade. Einatmend meditierst du im Geiste auf das Mantra „Sat“, ausatmend meditierst du auf das Mantra „Nam“ (wahres Selbst). Aktiviere mit jedem Ausatmen leicht den Beckenboden.
Fahre 108 Mal rhythmisch mit tiefen Atemzügen fort. Dann atme ein und richte die Wirbelsäule gerade auf. Entspanne und meditiere für einen Augenblick.
Diese Übung stimuliert die Kundalini-Energie, verbindet Beckenboden und Kopf und unterstützt die Beweglichkeit der Wirbelsäule.
4. Yoga für Kreativität und gute Laune: Mandukasana (der sitzende Frosch)
Begebe dich in eine hockende Position, die Knie sind weit gespreizt, die Fußballen haben guten Bodenkontakt, die Fersen berühren sich und sind erhoben. Die Finger befinden sich zwischen den Knien auf dem Boden. Hebe den Kopf in dieser Position an.
Atme ein, hebe das Gesäß, senke die Stirn in Richtung Knie und halte die Fersen in der Luft. Atme aus und kehre mit vorne gerichtetem Gesicht in die ursprüngliche Hockposition zurück.
Fahren für 26 Mal mit tiefen Atemzügen fort. Atme aus und atme ein und entspanne dich.
Diese Übung stärkt deine kreative Beckenkraft.
5. Yoga für Kreativität und gute Laune: Hals- und Nackenübung
Ausgangshaltung ist Vajrasana (der Fersensitz/Diamantsitz). Lege die Hände auf die Oberschenkel. Richte dich gerade auf und ziehe das Kinn zur Brust. Atme tief ein und drehe den Kopf nach links. Singe im Geiste das Mantra „Sat“. Atme vollständig aus und drehe den Kopf nach rechts und chante mental das Mantra „Nam“.
Fahre für drei Minuten mit der Übung fort. Zum Abschluss atmest mit nach vorne gerichtetem Kopf ein und entspannst dich.
Diese balanciert das Hals-Chakra aus, regt die Durchblutung des Kopfes an und wirkt positiv auf die Schilddrüse und die Nebenschilddrüse.
6. Yoga für Kreativität und gute Laune: Seitbeugen
Setze dich mit einem geraden Rücken in den Schneidersitz (Sukhasana). Lege die Hände mit den Fingern vorne und den Daumen hinten auf die Schultern. Die Oberarme und Ellbogen sind parallel zum Boden gerichtet.
Atme ein und biege dich nach links, atme aus und biege dich nach rechts. Setzen diese Bewegung mit tiefen Atemzügen für drei Minuten fort. Beende die Übung und atme mit aufgerichteter Wirbelsäule ein und entspanne.
Diese Übung flexibilisiert die Wirbelsäule, dehnt und bewegt die lateralen Muskelketten, verteilt Prana im ganzen Körper und gleicht das gesamte Magnetfeld des Körpers aus.
7. Yoga für Kreativität und gute Laune: Meditation
Setze dich mit einem geraden Rücken in den Schneidersitz (Sukhasana). Lenke alle Aufmerksamkeit auf den Punkt oberhalb der Augenbrauen (sechstes Chakra).
Aktiviere leicht den Bauch und den Beckenboden und beobachte deinen Atemfluss. Meditiere auf ‚Sat‘ mit dem Einatmen und auf ‚Nam‘ mit dem Ausatmen. (‚Sat Nam‘ bedeutet ‚wahres Selbst‘.)
Meditiere für sechs Minuten (bei Bedarf länger).