Wenn es draußen kalt und ungemütlich wird, dann spannen viele Menschen unwillkürlich die Muskeln an. Unbewusst ziehen sie die Schultern hoch und versuchen, sich auf diese Weise vor der Kälte zu schützen. Muskeln und Faszien verkrampfen und beginnen nach einiger Zeit zu schmerzen. Hinzu kommt, dass viele Menschen sich im Winter weniger bewegen und die Muskeln, Bänder, Gelenke und Faszien in der Folge schlechter durchblutet sind.
Kundalini-Yoga: Schmerzfrei durch den Winter – Kälteschmerzen in früheren Zeiten
Schmerzhafte Kälteempfindlichkeit ist seit Menschengedenken bekannt ist. Hippokrates schrieb etwa 400 vor Christus bereits über den Einfluss von Wind und Regen auf chronische Erkrankungen. „Rheuma“ bedeutet in der chinesischen Sprache „Fong Shi“, was wörtlich übersetzt so viel wie „Wind“ und „nass“ bedeutet. Rheuma ist im Chinesischen daher auch als „Wind-Nässe-Krankheit“ bekannt. Und auch Ende des 16. Jahrhunderts berichtet in Shakespeares bekannter Komödie „Ein Sommernachtstraum“ bereits die Figur Titania von nasskaltem Wetter, das rheumatische Erkrankungen fördere. Quelle: Liebscher und Bracht
Kundalini-Yoga: Schmerzfrei durch den Winter – wirksame Maßnahmen und Tipps
Wichtig ist, dass du dich so viele wie möglich bewegst, damit dein Kreislauf in Schwung bleibt und dein Körper gut durchblutet ist. So baust du Muskeln auf und dein Körper ist dadurch besser vor Kälte geschützt. Spaziergänge im Winterlicht versorgen dich mit Vitamin D. Daraus stellt der Körper das Sonnenhormon Serotonin her. Der Winterblues verringert sich und das ist entspannend.
Ernähre dich magnesiumreich, denn Magnesium ist an der Bildung von mehr als 300 lebenswichtigen Enzymen im Körper beteiligt. Magnesium entspannt Muskeln und Faszien und verhindert Muskelkrämpfe. Es ist ein natürliches Anti-Stress-Mittel, reguliert den Blutdruck und beugt Herzrhythmusstörungen vor. Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte, Haferflocken und Bananen enthalten viel Magnesium
Kundalini-Yoga: Schmerzfrei durch den Winter – der Sonnengruß
Von der Sonne zur Erde
- Standhaltung: Stelle dich aufrecht und gerade hin, die Füße zusammen, Zehen und Fersen berühren sich, das Gewicht ist gleichmäßig auf beide Füße verteilt. Finde dein Gleichgewicht. Die Arme befinden sich seitlich des Körpers, die Finger berühren sich.
- Nach oben strecken: Einatmen, führe die Arme nach oben über den Kopf, bis sich die Handflächen berühren. Dehne die Wirbelsäule, hebe den Brustkorb und entspanne die Schultern.
- Vorwärtsbeuge (Uttanasana): Atme aus und beuge den Oberkörper nach vorn. Während du dich nach vorne beugst, halte die Wirbelsäule gerade. Wenn du die Wirbelsäule nicht mehr gerade halten kannst, entspanne den Kopf so nah wie möglich an den Knien. Halte die Knie gerade und lege die Hände neben den Füßen auf den Boden, so dass Fingerspitzen und Zehenspitzen eine Linie bilden. Alternativ platzierst du die Hände auf den Schienbeinen oder Knien. Blicke auf die Nasenspitze.
- Kopf anheben: Einatmen, den Kopf anheben, die Wirbelsäule aufrichten und die Hände oder Fingerspitzen auf dem Boden lassen. Fokussiere auf das dritte Auge (etwas oberhalb der Augenbrauen).
- Liegestütz (Chaturanga Dandasana): Atme aus und beuge die Knie. Laufe oder springe zurück, sodass die Beine nach hinten gestreckt sind und du auf den Zehen balancierst. Die Ellbogen sind angewinkelt und umschließen den Brustkorb, die Handflächen liegen flach auf dem Boden unter den Schultern, die Finger sind weit gespreizt. Der Körper befindet sich in einer geraden Linie von der Stirn bis zu den Knöcheln. Alternativ: Du kommst in den Vierfüßlerstand.
Von der Erde zur Sonne
- Kobra-Stellung (Bhujangasana): Du liegst auf dem Boden, strecken die Ellbogen und biegst den Rücken. Strecken den oberen Rücken durch, sodass kein Druck auf die untere Wirbelsäule ausgeübt wird. Richte die Stirn in Richtung Himmel und blicke auf die Nasenspitze. Die Finger sind weit gespreizt. (Alternativ: Du stützt dich auf den Ellenbogen und begibst dich in Sphinxhaltung).
- Nach unten schauender Hund (Adho Mukha Svanasana): Ausatmen, die Hüften anheben, sodass der Körper in einer umgekehrten „V“-Form balanciert. Füße (nur wenn möglich) und Handflächen liegen flach auf dem Boden, Ellbogen und Knie sind gerade. Die Finger sind weit gespreizt. Blicke in Richtung Bauchnabel und halte diese Position fünf Atemzüge lang. Atme und springe oder gehe zurück in Uttanasana.
- Vorwärtsbeuge (Uttanasana): Atme aus und beuge dich nach vorn in Uttanasana.
- Kopf anheben: Einatmen, den Kopf anheben, die Wirbelsäule aufrichten und die Hände oder Fingerspitzen auf dem Boden lassen. Fokussiere auf das dritte Auge (etwas oberhalb der Augenbrauen).
- Erhebe dich: Atme ein und begebe dich in die Standposition, die Arme sind nach oben gestreckt, bis sich die Handflächen berühren. Dehne die Wirbelsäule, hebe den Brustkorb und entspanne die Schultern.
- Aufrechtes Stehen (Samasthiti): Ausatmen und mit den Armen an den Seiten in die Ausgangsposition zurückkehren.
Sonnengruß (Surya Namaskara) ist eine Ehrerbietung an die Sonne
Der Sonnengruß aktiviert den Kreislauf und trainiert das Herz-Kreislaufsystem. Der Sonnengruß bewirkt die Kräftigung und Dehnung unterschiedlicher Muskeln. Er flexibilisiert die Gelenke und massiert die Organe.
Emotionale und geistige Wirkung
Der Sonnengruß gilt als Vitalitätsübung. Morgens ausgeübt lässt der Sonnengruß deine Lebensenergie pulsieren. Der Sonnengruß bewirkt die Aktivierung des Sonnengeflechts und der Chakras. Er öffnet auch einige Nadis (Energiekanäle).
Der Sonnengruß ist eine Übung für Selbstvertrauen, Mut, Willenskraft und die Bereitschaft etwas zu verändern. Die Sonnenkraft wird in dir stärker und damit auch Feuer und Lebensenergie um Dinge zu gestalten.