Kundalini Yoga: Das Zwerchfell

Das  Zwerchfell ist ein quer verlaufender wichtiger Atemmuskel, welcher den Brustkorb vom Bauchraum trennt.  Seine Gestalt ist kuppelförmig. Es zieht vom Brustbein, über die unteren sechs Rippen bis zur Lendenwirbelsäule hin. Das Zwerchfell leistet 60 % – 80 % unserer Atemarbeit.

Während des Einatmens kontrahiert das Zwerchfell, seine Kuppel zieht nach unten und die Lunge füllt sich mit Luft. Beim Ausatmen entspannt das Zwerchfell und es schwingt nach oben, die Lunge wird zusammengedrückt und die verbrauchte Luft wird abgegeben.   

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Das Zwerchfell ist nur drei bis fünf Zentimeter dick. Der Wortteil „Fell“ stammt von germanisch *fel für ‚Haut‘ (vgl. Pelle, sich pellen für ‚häuten‘) ab.

Die Öffnungen des Zwerchfells

Das Zwerchfell besitzt drei größere Öffnungen. Sie werden Aortenschlitz, Speiseröhrenschlitz und Hohlvenenloch genannt. Durch den Aortenschlitz ziehen die Hauptschlagader und eine große Lymphbahn. Durch den Speiseröhrenschlitz gehen die Speiseröhre und der Nervus Vagus und durch die dritte Öffnung zieht die große Hohlvene. Im Gegensatz zu den Schlitzen für die Aorta und die Speiseröhre, in denen die durch tretenden Strukturen verschiebbar gelagert sind, ist die Hohlvene in einem festen Bindegewebsring mit dem Zwerchfell verwachsen. Diese Verwachsung unterstützt die Kontraktion des Zwerchfells bei der Einatmung und sie unterstützt den Rückfluss des venösen Blutes zum Herzen, da das Zusammenfallen der großen Hohlvene verhindert wird.

Kundalini Yoga: Das Zwerchfell – die Bauchatmung

Bei der sogenannten Zwerchfell- bzw. Bauchatmung werden durch die Kontraktion des Zwerchfells während der Einatmung die Bauchorgane runtergedrückt und der Bauch wölbt sich vor. Im Normalfall werden Brust- und Bauchatmung miteinander kombiniert, sowohl bei tiefer als auch bei oberflächlicher Atmung. Die Bauchatmung verbraucht weniger Energie als die reine Brustatmung. Durch die Kontraktion des Zwerchfells stabilisiert sich der Blutdruck und die Verdauung wird gefördert. Wenn der Mensch entspannt ist, dann atmet er unbewusst in den Bauch, bei Stress atmet er mehr im Brustbereich. Viele können gar nicht mehr entspannt in den Bauch atmen und verlieren so ihre entspannte Mitte. Wenn man die Bauchatmung trainiert, dann entwickelt man mehr Gelassenheit, Selbstvertrauen und eine stärkere innere Mitte.

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Der Sitz der Seele

Viele alte Ärzte und Philosophen des antiken Griechenlands haben das Zwerchfell für den Sitz der vernünftigen Seele angenommen. Dieser Bereich ist die Trennlinie zwischen dem vierten und dem dritten Chakra, zwischen der Stimme des Herzens und dem Bauchgefühl. Verbunden mit der inneren Mitte ist es einfacher, sich mit dem neutralen oder meditativen Selbst zu vereinen und die Seelenkräfte einzuladen. Das altgriechische Wort „phren“ (φρήν) steht für den Begriff Seele als auch für Zwerchfell. Daher kommt das Wort auch in der Bezeichnung der psychischen Krankheit Schizophrenie (gespaltene Seele, gespaltenes Zwerchfell) vor.

Kundalini Yoga – das Zwerchfell: Meditation, um einen Weg durch jede Blockade zu finden

Zeit:
11 min – 31 min

Anmerkung:

Diese Meditation stärkt die innere Führung, indem sie den meditativen neutralen Geist nutzt, um alle erwarteten und unerwarteten Auswirkungen der Gedanken, die man einmal gedacht hat oder gegenwärtig denkt, zu erahnen. So kann man einen Weg durch jede Blockade finden. Die Zukunft ist klar, Ängste verschwinden.

Übungsanweisung:

  • Sitze mit gerader Wirbelsäule.
  • Die Ellenbogen befinden sich am Brustkorb, die Unterarme sind parallel zum Boden ausgerichtet und weisen nach vorn. Die Handflächen zeigen nach oben, die Handgelenke sind gerade.
  • Berühre die Daumenspitzen mit den Spitzen der Zeigefinger (Gyan Mudra).
  • Konzentration auf die Nasenspitze.
  • Singe in einem gleichmäßigen Rhythmus:

Kommentar zum Mantra:

Das Mantra ‚Har – Hare – Hari – Wahe Guru‘ besteht aus vier Teilen und stellt den Kreislauf der schöpferischen Tätigkeit dar. Die drei Qualitäten von ‚Har‘ (har hare hari) bedeuten Saat, Fluss und Vollendung. ‚Wahe Guru‚ bezeichnet die ekstatische Unendlichkeit Gottes. Während des Chantens des Mantras Bewegne sich Bauch und Zwerchfell.

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