Kundalini Yoga im Winter: Ayurveda und Meditation

Der Ayurveda bedeutet das Wissen vom Leben und ist eine traditionelle indische Heilkunst. In der dunklen, kühlen und oftmals nasse Jahreszeit kann man gesund bleiben, wenn man sich angemessen bewegt, ernährt und eine strukturierte Lebensweise bevorzugt. Gerade im Winter stärkt Kundalini Yoga in Kombination mit Ayurveda und Meditationen unser Immunsystem.

Ayurveda und Nahrungsmittel im Wandel der Jahreszeiten

Wenn der Winter beginnt, dann zieht sich die Natur in eine lange Schlummerphase zurück. Man könnte sagen, dass der Winter die Nacht der Jahreszeiten sei und der Herbst die Abenddämmerung. Im Mai und Juni bewegen wir uns tagsüber mehr und haben einen anderen Appetit als im heißen Juli oder August. Während dieser Monate essen wir mittags nur wenig und ruhen, weil Pitta, das Feuer, zu kräftig ist. Der frühe Winter beginnt im Oktober und endet kurz vor Weihnachten. Im späten Winter ist die Stoffwechselanregung gestoppt und ab der letzten Dezemberwoche baut der Körper Kapha auf, um sich vor Kälte und Auszehrung zu schützen und das Immunsystem zu stärken.

Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) identifiziert fünf Jahreszeiten. Neben den vier uns bekannten Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter kennen die Chinesen eine Übergangsjahreszeit, die jeweils zwischen den einzelnen Jahreszeiten stattfindet. Der Ayurveda hingegen unterscheidet drei Hauptzyklen –
die Kapha-Zeit beginnt Ende Februar und reicht bis in den Mai, die Pitta-Zeit umfasst die Zeit von Juni bis September und die Vata-Zeit geht von Oktober bis Januar.

„Was immer wir selbst tun können, um unsere eigene Gesundheit zu stärken, wirkt besser als das, was andere für uns tun.“

David Frawley, zeitgenössischer amerikanischer Ayurveda-Experte

Ayurveda-Ernährung im Winter

Vielleicht stellst du fest, dass du während der kühleren Monate hungriger bist. Der Körper benötigt mehr „Brennstoff“, um im Winter warm und gesund zu bleiben. Deshalb sehnt sich unser Körper zu dieser Jahreszeit nach einer gehaltvolleren, nährstoffreicheren Ernährung. Die winterliche Ernährungsweise zielt darauf ab, die Kapha- und Vata-Qualitäten auszugleichen. Im Winter können diese unausgeglichen und vorherrschend sein. Als allgemeine Faustregel gilt, dass die Mahlzeiten im Winter warm, gekocht, leicht ölig und reichlich gewürzt sein sollten.

Beginne den Tag mit einer Schüssel mit warmem Brei, der mit gedünsteten Früchten, Mandeln, Ingwer und Zimt angereichert ist. Zum Mittag- und Abendessen sind Suppen und warme Linsengerichte (Dahl) ideal. Vermeide rohe, kalte und feuchte Speisen, übermäßig ölige oder verarbeitete Lebensmittel, Tiefkühlkost und auch gekühlte Getränke. Genieße reichlich warmes Wasser und Kräutertee. Esse nicht spät in der Nacht, wenn dein Verdauungsfeuer nachlässt. Folgende Nahrungsmittel sind im Winter besonders aufbauend:

Gewürze wie Ingwer, Zimt, Cayenne, Schwarzer Pfeffer, Knoblauch, Chili, Kurkuma und Muskatnuss

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Getreide wie Reis, Hirse, Buchweizen und Quinoa

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Hülsenfrüchte wie gelbe Linsen, schwarze Bohnen oder Mungbohnen

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Gemüse wie Süßkartoffeln, Rote Beete, Rüben, Kürbis und Karotten

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Stille Meditationsübung mit Kerzenschimmer

Kundalini Yoga im Winter: Ayurveda und Meditation – Bild von Pixabay

Die Vorweihnachtszeit ist eine ganz besondere Zeit im Jahr. Zu keiner anderen Zeit im Jahr spielen Kerzen eine so wichtige Rolle… Die Kerzenflamme steht für Licht und Erleuchtung und symbolisiert die verschiedenen Chakren des Menschen, die durch Meditation und ein gerechtes Leben geöffnet werden und ebenso leuchten sollen wie die Flamme der Kerze. Im Alltag steht die Kerze für heimelige Geborgenheit. Ihr sanftes Licht wirkt stimmungsaufhellend und vermittelt Geborgenheit.

Das Praktizieren von Tratakam zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit ist bekannt. Tratak (Sanskrit: trāṭaka) ist eine Augenreinigungsübung und Meditationstechnik. Durch Tratak möchte man durch das Starren auf einen dunklen Punkt, Bild, Blume o.ä. die Einpunktigkeit des Geistes erreichen. Tratak gehört zu den sechs Shatkriyas (Reinigungstechniken) und findet auch in der Ayurveda Anwendung.

Eine der traditionellsten Tratakams ist der Blick auf eine Kerzenflamme. Wenn du die Flamme ansiehst, solltest du die Flamme und ihr Licht ohne Fantasma anschauen. Übe die Fähigkeit, einfach zu sehen, was ist. Nimm die Ausstrahlung dessen, was ist, wahr. Meditiere bis zu 31 Minuten mit so wenig Blinzeln wie möglich auf Licht der Kerze.

Kundalini Yoga im Winter: Anleitung für Kerzen-Meditation

1. Wähle eine ruhige Umgebung.
2. Sitze in einfacher Haltung und halte dich mit einem Meditationsschal warm.
3. Positioniere die Kerze in einer Entfernung von etwa zwei Metern
4. Die Flamme sollte sich auf Höhe der Nasenwurzel befinden.
5. Richte deine Augen auf die Flamme und konzentriere dich auf den Lichtkranz um die Flamme herum. Konzentriere den Bereich knapp unter der heißesten Spitze der Flamme, wo sich ein dunkler Fleck befindet; an diesem Punkt verbinden sich Licht und Dunkelheit. Wichtig ist, dass die Flamme sich auf Höhe der Nasenwurzel beziehungsweise des Augenbrauenpunktes befindet. Dadurch wird das Frontalhirn stimuliert und die Intuition gestärkt. Blinzel so wenig wie möglich.

Abschluss

Atme tief ein, schließe die Augenlider und stelle dir Bild des strahlenden Lichts vor dem dritten Auge vor.

Tratakameditation aus der Bibliothek der Lehren (Library of Teachings)

Über Dhanvantari – Beitragsbild von Kundalini Yoga im Winter: Ayurveda und Meditation

Dhanvantari gilt als Schutzgott der ayurvedischen Medizin. Der Gott Indra schickte Dhanvantri auf die Erde, wo er als Königssohn in Kashi (Varanasi, früher Benares) geboren wurde. Schon die ältesten hinduistischen Schriften, die Veden, erwähnen Dhanvantari, der mit Kräutern und Medizin assoziiert wird. Die Puranas, alte Schriften über die Götter, beschreiben ihn als Inkarnation von Vishnu. Seine Verehrung beschränkt sich jedoch überwiegend auf den Süden Indiens, im Norden gibt es keine Dhanvantari Tempel.


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