“Durch Einfachheit und kontinuierliche Verfeinerung (Saucha) werden Körper, Gedanken und Emotionen zu klaren Reflexionen des inneren Selbst. Saucha offenbart unsere freudige Natur und die Sehnsucht, die Blüten des Selbst zu erkennen.“ (Patanjali Yoga Sutras 2.40-2.41) Kundalini Yoga ist eine gesunde Detox-Begleitung. Es enthält eine Vielzahl von Reinigungsübungen.
Saucha bedeutet Reinigung; das Yoga Sutra befasst sich mit der Notwendigkeit, sich geistig, körperlich und emotional zu klären. So kann man den natürlichen Zustand der Freude wiedergewinnen.
Wir reinigen Körper und Geist kontinuierlich während des gesamten Lebens. Wir verarbeiten Nahrung, Gedanken und alle Formen von Energien. Die Hauptaufgabe übernehmen die Entgiftungsorgane des Körpers. In erster Linie sind das Leber, Haut und Nieren. Wenn Aufnehmen und Ausscheiden im Gleichgewicht sind, dann nimmt sich der Mensch als beständig und flexibel wahr.
Entgiftung unterstützt die Gesundheit
Selbst wenn man sich gesund ernährt, ist man Umweltgiften ausgesetzt oder leidet unter Stress. Die Schlacken des Stoffwechsels (Bakterien, Bakteriengifte, Schwermetalle, abgestorbene Zellen etc.). Auch die Überbleibsel ungeklärter Emotionen können uns beschweren. Hin und wieder benötigen Körper und Geist Unterstützung beim Entgiften in Form von Kuren.
Ein entgifteter Körper ist gesund. Man fühlt mehr Energie, das Hautbild ist verbessert und das Immunsystem gestärkt. Reduzierte Nahrungszufuhr oder der Verzicht auf Nahrungsmittel führt zu einer verstärkten Wirkung des Hormons Serotonin. Es wird häufig als Glückshormon bezeichnet. In den ersten Tagen wird zudem Adrenalin ausgeschüttet. Dadurch fühlt man sich sehr wach.
„Wir leben in einer Welt, in der viele Dinge ununterbrochen zur Verfügung stehen. Das ist menschheitsgeschichtlich eine ziemlich einmalige Situation. Gleichzeitig gibt es die Tradition des Fastens seit vielen Jahrhunderten auf der ganzen Welt. Das heißt, dieses bewusste Verzichten scheint ein tiefgreifendes menschliches Bedürfnis zu sein.“ (Dr. Claas Lahmann, ärztlicher Direktor der Klinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg)
Kundalini Yoga ist eine gesunde Detox-Begleitung
Wichtig ist es, während einer Entgiftungskur viel zu trinken. Eine Faustregel besagt, dass mindestens 30 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht getrunken werden sollte. Außerdem sollte man den Stuhlgang fördern, damit die Gifte den Körper verlassen können. Man kann sich zu diesem Zweck Einläufe setzen und verstärkt Leinsamen oder Flohsamen verwenden.
Wer sich reinigen will, kommt um Bewegung nicht herum. Kundalini Yoga ist eine gesunde Detox-Begleitung. Es bietet eine Fülle von reinigenden Atemübungen, klärenden Meditationen und begleitenden Asanas.
Das hier vorgestellte Kundalini-Yoga-Set bewegt systematisch die Energie von Körper und Geist, um Leichtigkeit und Vitalität zu stärken. Es eignet sich wunderbar zur Begleitung einer Entgiftungskur.
Kundalini Yoga zur Stärkung der Verdauung und zur Klärung des Geistes
1. Übung stärkt das erste Chakra und den Kreislauf:
Lege dich auf den Rücken und strecke die Beine aus. Deine Fersen berühren sich und deine Zehen zeigen nach oben. Lasse die Fersen zusammen und bewege die Füße auseinander. Der rechte Fuß zeigt nach rechts und der linke Fuß nach links. Schließe dann die Füße, sodass sie wieder gerade nach oben zeigen. Fahre mit dem schnellen Öffnen und Schließen der Füße fort. Die Fersen berühren sich während der gesamten Übung. Fahre für ein bis vier Minuten mit der Bewegung fort. Die Atmung passt sich der Bewegung an.
2. Übung löst inneren Ärger, besonders, wenn diese kräftig ausgeübt wird:
Bleibe auf dem Rücken liegen und lege die Hände unter den Kopf. Hebe die Beine etwa 60 Zentimeter hoch und bewege die Beine in einer scherenförmigen Bewegung auf und nieder, ohne dass sie den Boden berühren. Halte die Beine gerade ausgestreckt. Fahre für ein bis vier Minuten lang mit der Bewegung fort. Modifikation: Beuge die Knie bei Bauchmuskulaturschwäche und/oder Rückenproblemen.
3. Übung leitet Giftstoffe aus und massiert die Verdauungsorgane:
Lege dich auf den Bauch und strecke die Zunge heraus. Atme durch den Mund aus und drücke dich nach oben in die Kobra-Position. Atme durch den Mund ein, während du dich wieder auf den Boden absenkst. Zeit: Fahre für eineinhalb bis sechseinhalb Minuten mit der Übung fort. Modifikation: Stütze dich auf den Ellenbogen ab und komme ausatmend in Sphinxposition.
4. Übung massiert den Dickdarm und regt die Verdauung an:
Drehe dich auf den Rücken. Atme ein, hebe die Arme senkrecht hoch (parallel zueinander) und ziehe die Knie zur Brust. Atme aus, strecke die Beine aus und senke die Arme – Arme und Beine werden gleichzeitig zum Boden bewegt. Führe diese Bewegung ein bis drei Minuten durch. Dies ist eine kontrollierte Bewegung. Es sollte kein Geräusch zu hören sein, wenn die Arme und Beine den Boden berühren. Modifikation: Stelle die Füße mit angewinkelten Knien auf dem Boden ab.
5. Übung massiert deine Bauchorgane, Leber und Nieren:
Setze dich in die einfache Haltung und drehe den Oberkörper um die Basis der Wirbelsäule. Diese kreisende Bewegung wird gegen den Uhrzeigersinn ausgeführt. Fahren ein bis drei Minuten lang fort. Bewegen Sie sich in der letzten Minute so schnell wie möglich.
6. Übung stärkt die Ausscheidung und das erste Chakra:
Stehe auf. Beuge dich vor und umfasse deine Knöchel. Begebe dich in die Krähenposition (Hocke), während du dich an den Knöcheln festhältst und komme wieder hoch. Setze diese Bewegung ein bis zwei Minuten lang fort. Modifikation: Umfasse deine Knie und praktiziere eine höhere Hocke.
7. Übung klärt den Geist:
Sitze mit aufgerichteter Wirbelsäule im Schneidersitz. Singe auf einem Atemzug das Mantra „Sat Nam, Sat Nam, Sat Nam, Sat Nam, Sat Nam, Sat Nam, Wahe Guru“. Eine vollständige Wiederholung des Mantras dauert sieben bis acht Sekunden. Fahre für drei bis elf Minuten mit dem Chanten fort. Sat bedeutet Wahrheit und Sein. Nam bedeutet Name oder Identität. Wahe ist ein Ausdruck des Entzückens. Guru bedeutet unendliche Weisheit (unpersönlich).
Zum Abschluss: Atme tief ein und strecke die Arme über den Kopf. Die Handflächen berühren sich. Halte den Atem 20-40 Sekunden lang an, während du deine Wirbelsäule nach oben streckst. Ausatmen. Wiederhole diese Sequenz noch zwei weitere Male.
Als Meditation passt die Meditation für die Frühlingskräfte