Kundalini Yoga und Suchterkrankungen beschreibt, wie man mithilfe von Yoga einen Weg aus der Abhängigkeit finden kann. An einem regnerischen Dienstagmorgen fand sich Max, ein ehemaliger Alkoholabhängiger, auf dem Weg zu seiner ersten Kundalini-Yoga-Stunde. Seine Schritte waren zögerlich, sein Blick gesenkt. Über viele Jahre hinweg hatte der Alkohol ihm als Zuflucht gedient, nun jedoch war er auf der Suche nach einem neuen Anker in seinem Leben.
Die ersten Yogastunden waren für Max eine Herausforderung. Nicht nur hatte er mit den ungewohnten Yogahaltungen zu kämpfen, sondern auch mit seinen inneren Dämonen, die ihn zurück zu alten Gewohnheiten ziehen wollten. Mit jedem bewussten Atemzug und mit jeder Kriya spürte er jedoch, wie sich etwas in ihm veränderte. „In der Stille des Atems findet die Seele ihren Rhythmus zurück“, sagte sein Kundalini-Yoga-Lehrer – ein Zitat, das Max durch die Yogastunden führte.
Kundalini Yoga, das auch das „Yoga des Bewusstseins“ genannt wird, bietet eine Kombination aus körperlichen Übungen, Atemtechniken und meditativen Praktiken an. Diese unterschiedlichen Elemente unterstützen nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern fördern auch die geistige und emotionale Heilung.
Die Transformation
Wie ein Schiff, das nach einem Sturm seinen Kompass neu justieren muss, so musste Max sein Leben neu einrichten. Kundalini Yoga wurde für ihn zum Kompass, der ihm half, eine neue Richtung in einem Meer von Herausforderungen zu finden. Die regelmäßige Praxis führte nicht nur zur Wiederherstellung seiner körperlichen Kraft, sondern auch zu einer Stärkung seines Willens und seines Geistes.
Kundalini Yoga hat sich in der Praxis als wirksam bei der Behandlung von Alkoholabhängigkeit erwiesen. Darüber hinaus konnte in wissenschaftlichen Studien die Effektivität bei einer Vielzahl weiterer Süchte, darunter Drogenabhängigkeit, Nikotinsucht und pathologisches Glücksspiel, nachgewiesen werden. Die Diversität der Praktiken innerhalb dieser Yoga-Praxis ist hilfreich bei der Bewältigung der komplexen Herausforderungen, die den unterschiedlichen Suchterkrankungen innewohnen.
Die Praxis des Kundalini Yoga ist geeignet, um Stress abzubauen und die Selbstwahrnehmung zu fördern. Außerdem unterstützt es die Regulierung von Emotionen. Dies sind relevante Aspekte für Menschen, die von Suchtverhalten loskommen möchten.
Körperliche Empfindungen und Impulse verstehen
Yoga ist kein Allheilmittel. Es bietet aber wertvolle Unterstützung bei der Genesung von Suchterkrankungen, weil es positivere Einstellung zu körperlichen Empfindungen ermöglicht. Dies ist besonders wichtig, da Suchterkrankungen oft zu einem Verlust der Verbindung zu diesen Wahrnehmungen führen. Durch Drogenmissbrauch wird man taub für körperliche Empfindungen. Obwohl Medikamente die Symptome lindern, ist die Entgiftung unangenehm. Yoga ist auch hier hilfreich.
Yoga wirkt stärkend in der Rekonvaleszenz nach einer Suchttherapie
Die Integration von Yoga in die Rekonvaleszenz kann Defizite ausgleichen, insbesondere bei Menschen, die über viele Jahre von Substanzen abhängig waren und unter Beschwerden wie Rückenschmerzen und steifen Muskeln leiden. Yoga bietet diesen Menschen eine Möglichkeit, diese Schmerzen zu lindern oder sogar ganz zu beseitigen. Nach einem Drogen- oder Alkoholentzug kann Yoga in Kombination mit anderen Therapieformen die durch die Abstinenz entstandene Leere ausfüllen.
Ein weiterer Vorteil, der die positive Wirkung von Yoga unterstreicht, ist seine Fähigkeit, Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol zu regulieren. Es wird angenommen, dass ein Ungleichgewicht dieser Hormone zu ausgeprägten negativen Stimmungen wie Angst und Depression führt – Zustände, die Menschen mit einer Suchterkrankung häufig erleben. Regelmäßige Yoga-Praxis hilft, Angst und Depression zu kontrollieren und das zentrale Nervensystem vor den toxischen Auswirkungen hoher Adrenalin- und Cortisolspiegel zu schützen. Daher ist die Reduzierung dieser Hormone durch Yoga eine wichtige und wirksame Strategie in der Suchtrehabilitation.
Betrachtung der Rolle von persönlicher und spiritueller Entwicklung durch Kundalini Yoga in der Suchttherapie
Kundalini Yoga bietet mehr als nur körperliche Übungen. Es eröffnet Wege zur inneren Heilung und spirituellen Erneuerung. Durch die Praxis findet man zu sich selbst zurück. Verborgene Stärken werden entdeckt und ein tieferes Verständnis für das Leben entwickelt. Die Atemübungen und Meditationen fördern die Selbstwahrnehmung. Sie helfen, innere Ruhe zu finden und emotionales Gleichgewicht zu erlangen. Diese innere Transformation stärkt den Geist. Sie gibt die Kraft, alte Gewohnheiten loszulassen und neue, gesunde Wege zu gehen. Kundalini Yoga unterstützt dabei, das wahre Selbst zu erkennen und eine erfüllte, suchtfreie Zukunft zu gestalten.
Meditation für die Heilung von Abhängigkeiten
Der Druck der Daumen aktiviert den Bereich des Gehirns, der direkt unter dem Stiel der Zirbeldrüse liegt. Es ist auch ein Ungleichgewicht in diesem Bereich, das geistige und körperliche Abhängigkeiten scheinbar unüberwindbar macht.
In der modernen Kultur ist dieses Ungleichgewicht weit verbreitet. Wenn wir nicht süchtig nach Rauchen, Essen, Trinken oder Drogen sind, sind wir unbewusst süchtig nach Akzeptanz, Fortschritt, Zurückweisung, emotionaler Liebe usw. All dies führt zu unsicheren und neurotischen Verhaltensmustern.
Ein Ungleichgewicht in der Umgebung der Zirbeldrüse stört die Arbeit der Zirbeldrüse selbst. Diese Meditation korrigiert dieses Ungleichgewicht. Sie eignet sich für jeden, ist aber besonders wirksam bei der Rehabilitation von Drogenabhängigkeit, psychischen Erkrankungen und Phobien.
Mit zunehmender Übung kann die Meditationsdauer von 3 bis 7 Minuten auf 20 Minuten und schließlich auf 31 Minuten verlängert werden.
Ausführung
- Setze dich in den Schneidersitz oder auf einen Stuhl und ziehe das Kinn in Richtung Hinterkopf (Jalandhara Bandha).
- Richte die Wirbelsäule auf.
- Balle beide Hände zu Fäusten und strecke die Daumen gerade aus. Platziere die Daumen auf die Schläfen und finde die Nische, in die die Daumen genau passen.
- Beiß die hinteren Backenzähne zusammen und halte die Lippen geschlossen. Halte die Zähne während der gesamten Übung zusammengepresst. Drücke die Backenzähne abwechselnd fest zusammen und löse den Druck. Ein Muskel wird im Rhythmus unter den Daumen bewegt. Spüre ihn unter dem Daumen. Übe mit den Händen festen Druck aus.
- Halte die Augen geschlossen und fokussiere auf den Punkt zwischen den Augenbrauen. Meditiere lautlos auf das Mantra Sa Ta Na Ma. Es bedeutet SA – Geburt TA – Leben NA – Tod MA – Wiedergeburt.
Quellen:
Yoga hat eine gute Wirkung auf das Gehirn: Studie
Yoga kann so viel. Es hilft uns, wieder zu uns selbst zu finden. Es beruhigt unseren Körper und unseren Geist, gleichzeitig stärkt uns Yoga auf der körperlichen und mentalen Ebene. Ich mache nun seit 18 Jahren Ashtanga Yoga und habe mich damals von meinen Panikattacken geheilt. Ich stehe bis heute bei drei Psychologen auf der Warteliste und hat sich niemand zurück gemeldet. Yoga und Meditation sind kraftvolle Instrumente um uns selber zu heilen!