Kundalini Yoga und die Wintersonnenwende

Kundalini Yoga und die Wintersonnenwende stellt die Besonderheit der Jahreszeit vor. Inkludiert ist eine Meditation, die reinigend ist und für Neues öffnet. Die Wintersonnenwende 2022 wird auf der Nordhalbkugel unseres Planeten am Freitag, 22. Dezember 2023, 04:27 MEZ stattfinden. Sonnenaufgang ist am 22. Dezember 2023 erst um 8.33 Uhr, um 16.22 Uhr geht die Sonne am kürzesten Tag schon wieder unter.

An dem Tag der Wintersonnenwende kann man Zukünftiges erforschen. Beispielsweise streute man früher zur Wintersonnenwende Leinsamen in einen Blumentopf und las an deren Keimen die Zukunft ab. Aus Leinsamen wächst Flachs, dieser wird dann zum ‚Schicksalsfaden’ gesponnen. Dieser Brauch weist auf die Anrufung der Frau Holle als Schicksalsgöttin hin.

Frau Holle

Die Holle (germanisch: die Huldvolle) soll Historikern zufolge ihren Ursprung in der Jungsteinzeit haben und auf eine große Muttergöttin hindeuten. „Die Indizien sprechen jedenfalls stark für die Annahme, dass Frau Holle keine Spukgestalt und kein Vegetationsdämon ist, sondern die regionale Verkörperung einer uralten weiblichen Erdgottheit, wie man sie fast überall auf der Welt unter den verschiedensten Namen verehrt hat.“ ~ Karl Kollmann, Historiker

Während der dunkelsten Zeit steigt Frau Holle aus dem Inneren der Erde empor und prüft die Seelen der Menschen, sie erkundet, wer fleißig oder faul war. Als alte und hilflose Frau bittet sie um Nahrung und Obdach. Diejenigen, die ihr helfen, werden reich belohnt. Wenn Menschen aber aus Geiz die Bitte ablehnen, werden sie bestraft.

Kundalini Yoga und die Wintersonnenwende: die dunklen Nächte

Anderen Überlieferungen zufolge nennt man die Tage und Nächte vom 25. Dezember bis zum 6. Januar die ‚zwölf Rauhnächte’. Es sind die sechs letzten Nächte des alten und die ersten sechs Nächte des neuen Jahres. Für die Kelten, die nach dem Mond- und dem Sonnenkalender lebten, waren die elf Tage und zwölf Nächte quasi eine nicht existente Zeit und daher von großer magischer Kraft: Um die Differenz zwischen den zwölf Monaten der Mondphasen (354 Tage) und des Sonnenjahres (365 Tage) auszugleichen, fügten die Kelten elf Schalttage ein – und sahen diese Tage nun als außerhalb der Zeit liegend an. Heute noch nennen wir diesen besonderen Abschnitt die ‚Zeit zwischen den Jahren’.

Im Laufe dieser Zeit der Nicht-Existenz standen die Tore zur anderen Welt weit offen. Frau Holle und ihre Geister, je nach Volksglauben auch Dämonen, besuchten die Siedlungen und Dörfer. Es war die Zeit der Rückverbindung zu den Ahnen, der Orakel, der Auflösung und Neubeginns. Weitere Rituale, vorgestellt von Anu Tara Neumeyer.

Kundalini Yoga und die Wintersonnenwende: Reinigung und Licht

Während der magischen Tage wird das Licht wiedergeboren, die dunkle Zeit ist daher ein auch ein Zeitabschnitt der Hoffnung. Um die außergewöhnlichen Tage des Jahres angemessenen zu gestalten und auf eine lichtvolle Zukunft zu projizieren, kann es ratsam sein, vermehrt nach Innen zu gehen, zu meditieren und sich den inneren Schatten zu stellen. Die ‚Meditation zur Reinigung des Unterbewusstseins‘ eignet sich hervorragend, um Vergangenes loszulassen und auf Glück, Wohlstand, Gesundheit und Stärke zu fokussieren. Wir haben die Meditation vor drei Jahren schon empfohlen. Jetzt raten wir an, die ‚Meditation zur Reinigung des Unterbewusstseins‘ für 40 Tage zu praktizieren und einen geeigneten Beginn hierfür selbst festzulegen.

„Dieses Mantra schenkt Wohlstand, glückliche Umstände und führt uns aus Zwangssituationen heraus. Es ist der Klangstrom, der einen Schutzschild aufbaut, glückliche Umstände anzieht, Unannehmlichkeiten und Krankheiten fernhält. Es ist der Schlüssel zur Erhebung des Selbst.“ ~Yogi Bhajan – „81 Facetts oft the Mind“ – Course Juli 1996 (Zitat aus dem Buch „Mantras im Kundalini Yoga“ von Sat Hari Singh)

„Dieses Mantra ist ein Geschenk an euch und an die kommenden Generationen. Erinnert euch daran und praktiziert! Wenn jemand dieses Mantra meistert, dann gibt es keine Hindernisse mehr. Singe es, wann immer du dich schwach fühlst und nichts anderes dir mehr helfen kann.“ ~Yogi Bhajan, 28. Juli 1988 (Ladiescamp)

Meditation zur Reinigung des Unterbewusstseins

Haltung: Du sitzt im Schneidersitz beziehungsweise in der einfachen Haltung.

Fokus: Du konzentrierst dich auf die Nasenspitze.

Mudra: Das Mudra ist optional. Nutze deine Intuition, um ein angemessenes Fingermudra zu finden. Wenn dir keines einfällt, dann bildest du mit Daumen und Zeigefinger das Weisheitsmudra (Gyan Mudra). Die linke Hand ruht auf dem linken Knie. Platziere die rechte Hand auf der linken Seite deiner Brust (auf Höhe des Herzzentrums). Singe das Mantra, indem du vornehmlich deine Zunge bewegst.

Zeit: 5 – 11 Minuten

Mantra:

Har Har Har Har Gobinde,

Har Har Har Har Mukunde,

Har Har Har Har Udaare,

Har Har Har Har Apaare,

Har Har Har Har Hariang

Har Har Har Har Kariang

Har Har Har Har Nirname

Har Har Har Har Akaame

Übersetzung:

Har – das Göttliche

Gobinde- ist die erhaltende Kraft der Welt

Mukunde- ist die befreiende Energie

Udaare- ist das erleuchtende Element

Apaare- ist die Unendlichkeit

Hariang- ist das Zerstörende, die Transformation

Kariang- ist das Schöpferische

Nirnaame- ist „ohne Namen“, im Sinne von still, frei von jeder Identifikation

Akaame- ist das wunschlose Prinzip

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