Yoga und Mondfinsternis schenken Klarheit im Spiel von Licht und Schatten. Am 7. September 2025 können wir eine totale Mondfinsternis erleben. Für viele ist dies ein spektakuläres Naturschauspiel: Der glutrote Vollmond steigt im Osten auf und leuchtet eine Stunde lang im Schatten der Erde. Yoga und Mondfinsternis legen etwas offen, das im Alltag leicht übersehen wird: den Raum zwischen Licht und Dunkelheit, in dem Klarheit entstehen kann.
Was geschieht bei einer Mondfinsternis?
Eine Mondfinsternis entsteht, wenn die Erde zwischen Sonne und Mond steht. Die Erde wirft dann ihren Schatten auf den Mond. Normalerweise strahlt der Vollmond so hell, dass er die Sterne überstrahlt. Während der Finsternis leuchtet er jedoch nur noch in einem rötlichen Schimmer, der durch das Streulicht der Erdatmosphäre verursacht wird. Das Mondlicht ist schwächer, aber nicht ganz verlöscht.
Diese Symbolik ist stark: Auch wenn das Licht verdunkelt ist, bleibt es vorhanden. Es zeigt sich nur in einer anderen Form. Genau hier setzt Yoga an.
Yoga und Mondfinsternis – was die vedische Tradition sagt
In der vedischen Astrologie werden Finsternisse nicht als glücksbringende Zeiten betrachtet. Sie sind Momente, in denen die gewohnte Ordnung unterbrochen wird. Der Mond, der für Emotionen, Intuition und inneres Gleichgewicht steht, wird von Rahu, dem Drachenkopf, verschlungen. Das kann dazu führen, dass Gefühle verzerrt, Illusionen verstärkt und alte Muster getriggert werden.
Die alten Schriften raten darum, während einer Mondfinsternis nicht im Außen zu handeln, keine großen Entscheidungen zu treffen, sondern sich nach innen zu wenden. Genau hier bietet Yoga eine praktische Hilfe.
Yoga als Antwort auf die Mondfinsternis

Wenn der Mond sich verdunkelt, erinnert uns das daran, dass auch wir Phasen von Schatten erleben. Yoga lehrt, diese nicht zu verdrängen, sondern bewusst zu durchschreiten.
Statt den Abend wie jeden anderen zu verbringen, kannst du ihn gezielt nutzen:
- Meditation: Setze dich still hin, beobachte den Atem, lass Gedanken wie Wolken vorbeiziehen.
- Mantra: Wiederhole innerlich ein einfaches Mantra wie Sat Nam oder das Rakhe Rakhanahar Mantra, das traditionell für Schutz rezitiert wird.
- Atemübung: Sitz: Aufrecht und bequem. Mudra: Hände in Gebetshaltung, nur Zeigefinger ausgestreckt, andere Finger ineinander verschränkt, Daumen überkreuzt. Zeigefinger knapp unter die Nase bringen, Blick (mit zu 1/10 geöffneten Augen) auf die Zeigefingerspitzen. Atem: Durch den Mund (geformt wie ein „O“) in 4 kräftigen Zügen einatmen (je 1 Sekunde pro Zug). Dann in einem kräftigen Stoß durch die Nase ausatmen (ca. 1 Sekunde). Stärkt die Intuition und beruhigt.
Yoga und Mondfinsternis treffen sich hier in einem gemeinsamen Punkt: beide laden dazu ein, das Gewohnte zu unterbrechen und sich auf das Wesentliche zu besinnen.
Mondfinsternis als Spiegel der eigenen Themen
Eine Mondfinsternis wirkt wie ein Spiegel. Themen, die im Alltag verdrängt sind, können dabei an die Oberfläche kommen. Wer Yoga übt, kennt diese Erfahrung: Wenn man zur Ruhe kommt, tauchen Gedanken und Gefühle auf, die sonst überdeckt sind. Die Finsternis verstärkt diesen Effekt.
Darum ist es hilfreich, dir an diesem Abend bewusst Raum zu nehmen. Anstatt dich von äußeren Bildern faszinieren zu lassen, kannst du dich fragen:
Was tritt in meinem Leben gerade in den Schatten?
Wo lasse ich mich von Illusionen leiten?
Was darf durch Klarheit wieder ans Licht treten?
Schreibe deine Gedanken auf. Die Finsternis ist ein Übergang, genauso wie die inneren Prozesse, die durch Yoga sichtbar werden.
Praktische Tipps für den Abend der Mondfinsternis

Die totale Mondfinsternis am 7. September 2025 beginnt um 19:31 Uhr, wenn der Mond in den Kernschatten eintritt. In München geht er um 19:40 Uhr auf und ist bereits verfinstert. Um 20:12 Uhr erreicht die Finsternis ihr Maximum, um 20:53 Uhr endet diese. Danach kehrt das volle Mondlicht langsam zurück.
Du kannst den Abend für dich gestalten:
- Vermeide es, große Entscheidungen oder neue Projekte an diesem Tag zu beginnen.
- Halte die Stunden bewusst schlicht – weniger Bildschirmzeit, weniger Ablenkung.
- Nutze die Finsternis für eine kurze Yogapraxis oder Meditation.
- Nach Ende der Finsternis: Nimm dir Zeit für Erdung – in warmes Getränk, Barfußgehen, ein Gebet oder eine Dankbarkeitsliste.
Yoga und Mondfinsternis – ein gemeinsamer Weg
Eine Mondfinsternis zeigt uns im großen Maßstab, was auch in uns geschieht. Licht wird zeitweise verdunkelt, nur um danach klarer und heller hervorzutreten. Yoga lehrt uns, diesen Prozess nicht zu fürchten, sondern als Teil des Lebens zu akzeptieren.
Am 7. September 2025 haben wir die Gelegenheit, dieses Himmelsereignis zu nutzen, um eine Stunde lang nach innen zu gehen. Yoga und Mondfinsternis erinnern uns daran, dass Schatten keine Fehler sind. Ihre Integration führt uns näher zu Klarheit, Wahrheit und Vertrauen.