Meditation ist einfacher Prozess

Dass Meditation ein einfacher Prozess ist, bezieht sich auf den Gedanken, dass wir nach Gottes Ebenbild geschaffen wurden. Doch dann gibt es so etwas wie Sünde nicht. Wir räumen allerdings ein, dass es Unwissenheit gibt. Einige wissen mehr, andere wissen weniger.

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Emotionen

Emotionen führen entweder zur Erregung oder zur Hingabe. Emotionen sind essenziell, genauso wie das Leben essenziell ist. Es gibt unzählige Emotionen. Jeder Mensch ist emotional und einige Emotionen können tief uns erschüttern. Das kann gefährlich werden, wenn sich bestimmte Muster ausbilden, die unser Leben bestimmen.

Gefühle gehören zum täglichen Leben und Lernen. In der Tat ist es so, dass dein Geist unbewusst in einer Sekunde etwa eintausend Gedanken aussendet. Nur wenige davon werden zu Emotionen. Solange du nur emotional bist, bist du lebendig. Selbst wenn Emotionen dich tief bewegen, dann ist das in Ordnung. Wenn die Erschütterung allerdings zu stark ist, dann können sich unbewusste Muster ausbilden, die lebensbestimmend werden.

Wenn sich Gefühle in Hingabe verwandeln und sie auf diese Weise das Unterbewusstsein berühren, dann entstehen keine Verwundungen. Es kommt weder zu langanhaltender Traurigkeit noch zu Opfergefühlen. Es ist wie ein Zauber. Dein Geist ist glücklich mit dem, was er tut, die Welt gehört dir, es ist deine Bestimmung und du wirst es schaffen. Das ist die Seite der Hingabe. Wenn sich Emotionen jedoch nicht in Hingabe, sondern in Aufruhr verwandeln, dann sinkt diese Erschütterung tiefer in das Reich des Unterbewussten. Jetzt entsteht ein Problem. Ein Muster wird kreiert und dieses Muster beherrscht die betreffende Person.

Meditation ist eine Kunst

Meditation ist die Kunst, Gewohnheiten aufzubrechen und den Geist zu befreien. Emotionale Erschütterungen verwandeln sich in Muster. Ein anderes Wort für Muster ist Gewohnheit. Erst haben wir eine Gewohnheit kreiert, dann hat diese Gewohnheit uns erschaffen. Es gibt kaum einen Menschen ohne Gewohnheiten und es ist schwer diese abzulegen. Eine Person hat viele Probleme, wenn sie falsche Angewohnheiten hat. Das Leben wird unglücklich.

Das Leben ist daher oft von Kindheitsneurosen geprägt. Bei der Partnersuche, in der Kommunikation und im Gesellschaftsleben wollen Menschen einander beweisen, wie stark und mächtig sie sind. Sogar Yogis, Swamis, Priester und spirituelle Menschen besitzen eine große Fassade, mit der sie anderen imponieren wollen.

Wie geht Meditation?

Meditation ist ein Prozess. In der Dämmerung ist die Kraft der Sonne, die Energie der Strahlen, aufgelockert und diffus und der Geist ist nicht mehr zu kontrollieren. Zu jeder Zeit, zu der es sehr ruhig ist – am besten eignet sich hierfür übrigens der frühe Morgen, gerade bevor es dämmert – wirst du erstaunt sein, dass nach ein paar Minuten der Versenkung viele Gedanken hochkommen.

Jene Gedanken, die du nicht möchtest, die radioaktiven Gedanken, die hässlichen Gedanken, Gedanken der Wut, Gedanken aller Art. Wenn du es schaffst, sitzenzubleiben und die Gedanken in diesem Augenblick deines Lebens vorüberziehen zu lassen, dann werden sie aufhören, dich zu ärgern. Dieser Prozess der Reinigung des Geistes, in dem du damit aufhörst, deine vielen Gedanken wie Müll in deinem Unterbewusstsein zu entsorgen, nennt man Meditation.

Es dauert ungefähr drei Minuten, bis solche Gedanken hochkommen. Und manchmal ärgern sie einen bis zu einer halben Stunde. Wenn man sich körperlich nicht bewegt, dann wird der Geist ganz ruhig werden. Das ist die Grundlage für den meditativen Geist. Es ist der Beginn und ein rein körperlicher Prozess. Du benötigst kein Mantra, keinen Lehrer, keine Technik. Dein Sitzplatz sollte bequem und gemütlich sein, sodass du deinen Körper gerade aufrichten kannst.

Du wirst beginnen, dich wohlzufühlen, wenn dein Geist sich beruhigt und keine Gedanken mehr kommen. Es ist angenehm und du willst es wieder erleben wollen. Anfangs wirst du nur für kurze Zeit meditieren können, doch allmählich wird der gedankenvertreibende Prozess immer kürzer. Langsam verlängert sich die wohltuende Phase.

Der meditative Geist

Der meditative Geist ist intuitiv, seine Entwicklung ist eine gute Investition, so wie in eine gute Frisur, in nützliche Kleidung oder in einen angenehmen Sprachduktus. Wann immer du eine Entscheidung treffen oder eine Antwort erhalten möchtest, brauchst du nichts weiter zu tun als deinen eigenen, inneren Computer befragen. Halte dich einfach selbst an. Und in wenigen Augenblicken wird dein wahres Selbst zu dir sprechen.

„Du musst dich konzentrieren und dein Geist kann sich für dich konzentrieren. Er ist dein Werkzeug und nicht dein Herr. Der Geist wurde dir geschenkt, um dir zu dienen. Wir Menschen entwickeln alle möglichen Gerätschaften, gute Autos, elektronische Instrumente oder klimatisierte Räume – aber der größte Computer ist in dir: Es ist dein Geist!“                          

~ YOGI BHAJAN 1978

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