Hilfsmittel für deine Yoga-Praxis unterstützen deine Aufrichtung und halten deine Gelenke in einer gesunden Position. Eine Herausforderung für Yogalehrende ist die Unterschiedlichkeit der Yogalernenden. Einige sind fit und beweglich. Andere sitzen den ganzen Tag auf Stühlen und besuchen ein- oder zweimal in der Woche den Yogaunterricht. Sie bemühen sich während einer Yogastunde, die von der Lehrkraft geforderte Yogahaltung einzunehmen und durchzuhalten. Vielen Menschen mangelt es jedoch an muskulärer Kraft und Flexibilität. Wenn eine Yogalehrerin oder ein Yogalehrer ein Yogaset auf perfekte Weise weitergeben möchte und nicht auf die für die Yogapraktizierenden korrekte Haltung achtet, dann kann das zu Verletzungen führen.
Hilfsmittel für deine Yogapraxis sind gerade im Kundalini Yoga wichtig
Das Kundalini Yoga beinhaltet herausfordernde Asana, Yogasets und Meditationen. Die ersten Kundalini-Yoga-Schüler in den USA waren junge und durchtrainierte Studenten, Hippies und Aussteiger. Heutzutage sind die Yogalernenden oftmals älter als dreißig und körperlich weniger leistungsfähig. Zudem unterscheiden sich unsere Körper voneinander. Die eine Person ist sehr flexibel, ihr fehlt es jedoch an Haltemuskulatur, eine andere hat starke Muskeln und wenig Flexibilität. Ein Mensch hat Rückenprobleme, ein anderer Knieprobleme, eine dritte Person ist psychisch labil. Yoga hat einen beruhigenden, stärkenden und heilenden Effekt, wenn Yogalehrende und Yogaübende ihr Ego zurückstellen, ihre Wahrnehmung schärfen und auf sich selbst beziehungsweise auf die Gruppe achten.
Entdecke deinen Körper – erobere ihn nicht mit Druck
Wichtig für eine gesunde Yogapraxis sind die innere Aufrichtung und die korrekte Stellung der Gelenke. Schmerzen sind nicht unbedingt das Anzeichen dafür, dass eine Yogahaltung schädlich ist. Der Schmerz sollte allerdings gut auszuhalten sein. Übende sollten nicht über die eigene Grenze hinausgehen. Um sich zu verändern, benötigt der Körper einen Reiz. Der Reiz ist nicht immer angenehm. Gib deinem Körper Zeit und Raum, damit er sich an die richtige Ausrichtung gewöhnen kann. Einfache Hilfsmittel können eine wunderbare und notwendige Unterstützung sein, um Yogapositionen einnehmen und halten zu können. Als Yogazubehör kannst du Gurte, Decken, Blöcke, Kissen, Bolster oder die Wand nutzen.
Hilfsmittel für deine Yoga-Praxis im Überblick
Einen Yogablock kannst du nutzen, um dich in einen Yogasitz zu begeben und du kannst mithilfe der Blöcke deine Knie unterstützen. Yogablöcke können deine Arme verlängern, sodass du dich aus einer Standhaltung heraus besser nach vorne beugen kannst.
Eine Yogadecke ist ein vielseitiges Hilfsmittel für deine Yoga-Praxis. Mit dieser kannst du dich zudecken, wenn du in Shavasana entspannst oder wenn du meditierst. Eine feste, gefaltete Yogadecke unter dem Steißbein kann dich während der Vorbeugung im Sitzen daran erinnern, die Wirbelsäule aufrecht zu halten. Eine gefaltete oder gerollte Decke kann den Meditationssitz unterstützen oder den Knien und der Hüfte helfen, sich im Yogasitz zu entspannen. Die Decke kann empfindliche Knie oder Handgelenke ab polstern.
Ein Yogabolster ist eine feste, längliche Rolle oder ein rechteckiges Kissen. Ein Yogabolster hat immer eine feste Füllung. Es unterstützt Yogaübende dabei, Asanas zu intensivieren oder überhaupt ausüben zu können. Ein Bolster ist darüber hinaus eine wunderbare Unterstützung, wenn man den Körper dehnen oder entspannen möchte. Beispiele für den Einsatz: Vorwärtsbeugungen oder Rückbeugen im Liegen.
Yogagurte kannst du sehr vielfältig einsetzen. Der Gurt kann dich dabei unterstützen, dich zu dehnen, Asanas zu vertiefen und länger zu halten, ohne dabei Bänder oder Muskeln zu belasten. So wird die Ausübung anspruchsvoller Positionen durch den Einsatz von Gurten sicherer. Möglicher Einsatz: Dehnung des hinteren Oberschenkelmuskels, des nach oben ausgestreckten Beines, Einsatz als Armverlängerung.
Yoga an der Wand kann dich dabei unterstützen, dich korrekter auszurichten. Die starke Wand bietet Widerstand und hält dich. Dein Körper kann nicht ausweichen. Wenn du dich während des Übens an der Wand abstützt, kann das deinem Körper mehr Kraft und Stabilität verleihen. Übungsbeispiele: L-förmige Vorwärtsbeugung im Stehen, Hocke mit Rücken an der Wand.
Sat Nam, liebe Yoginis und Yogis,
welch wunderbare Erweiterung der Kundalini Yoga Welt – auch wenn es oft ohne Hilfsmittel geht, sind diese doch oft sinnvoll und verhindern krampfhaftes „in die richtige Positions kommen“. Ich werde dieses Jahr bald 60 und trotz jahrelangem praktizieren und unterrichten habe ich Tage in denen ich mich an meinem Bolster, Gurt oder Sitzkissen freue :-).
Aus der Sicht der Orthopädin betrachtet, ist auch ein Hocker oder ein Stuhl ein mögliches Hilfsmittel, wenn akute Knie-Probleme mit degenerativer Meniskusreizung oder akute Lendenblockaden ein Üben auf der Matte / dem Boden zu sehr erschweren. Dann sind eben die 100%, die der tapfere Kursteilnehmer einbringt, aus einer anderen Stellung zu erlangen. Und er kann am sanghat trotzdem teilnehmen und lehrt die anderen beispielhaft, dass immer etwas geht..
Sat nam
Liebe Ramona, vielen Dank für deinen Beitrag. Absolut richtig, wenn es gar nicht mehr anders geht,
dann dürfen Stühle und Hocker als legitime Hilfsmittel eingesetzt werden. Herzliche Grüße und Sat Nam ❤️