Die spirituelle Bedeutung des Bartes

Die spirituelle Bedeutung des Bartes drückt aus, dass das Kundaliniyoga den Bartwuchs empfiehlt, obwohl einige behaupten, dass der Bart wie ein gut konstruierter Krümmelfang wirkt. Er ist ein Gebilde, das es unmöglich macht, Milchshakes ohne Strohhalm zu trinken. Der Bart ist ein haariges Phänomen. Ich will mein Bestes geben, um seine spirituelle Bedeutung zu erklären.

Überall auf der Welt, in vielen Kulturen, Religionsgemeinschaften und bei einer großen Zahl von spirituellen Praktiken waren Bartträger hoch angesehen. Im alten Ägypten trugen sogar die Königinnen Kinnbärte. Ihre falschen Bärte waren aus edlen Metallen modelliert und galten als Zeichen für Aristokratie und Vornehmheit. Im Römischen Reich war das Bartschneiden 500 Jahre lang nahezu unbekannt. In vielen Gesellschaften galt der Bart als Symbol für Männlichkeit und Potenz.

Die spirituelle Bedeutung des Bartes und die indischen Yogis

Einige indische Yogis oder Sadhus schneiden sich die Bart- und Kopfhaare nicht. Ein Sadhu kehrt allen weltlichen Anhaftungen den Rücken zu. Indem Sadhus ihre Haare wachsen lassen, demonstrieren sie ihre Freiheit von modischen Strömungen oder weltlichen Ritualen.

Holy Sadhu man with traditional painted face © shutterstock 616514159

Der Unterschied zwischen einem Sadhu und einem Kundaliniyogi ist, dass der Kundaliniyogi sich nicht aus der Welt zurückzieht, sondern in ihr lebt. Der Sadhu wendet sich von dieser Welt ab, um sich in einem Wald oder auf einem Berg niederzulassen. Sich mitten in der Welt einem yogischen Leben zu widmen, das ist eine große Herausforderung.

Ist der Bart zeitgemäß?

Schön und gut, aber hat das Barttragen, abgesehen von einer symbolischen Bedeutung und als Sinnbild für Weltentsagung, noch irgendeine weitere Relevanz? Welche yogische Technik steht dahinter?

Eine Antwort auf diese Frage liegt in den unterschiedlichen Energien von Mann und Frau begründet. Ein Konzept des Kundaliniyogas besagt, dass die Energie einer Frau durch die sich verändernden Mondphasen repräsentiert ist. Der Mond korrespondiert mit dem Zyklus einer Frau. Der emotionale Zustand von Frauen ist ebenfalls mehr oder weniger wechselhaft. Wie der Mond. Männer haben keinen Menstruationszyklus.

Männer kennen das Auf- und Abebben der Hormone nicht. Daher erleben sie in sich nicht die gleichen Wechsel der Stimmung und des Verhaltens, die Frauen an sich wahrnehmen können. Männer beziehen sich auf die eher konstante Energie der Sonne.

Und was hat das nun mit dem Bart zu tun? Den Yogalehren zufolge befindet sich am Kinn das sogenannte Mondzentrum. Es regiert das emotionale Selbst. Der Bart des Mannes ist so etwas wie ein Puffer zwischen seinem emotionalen Selbst und der Welt um ihn herum. Eine Frau benötigt keinen solchen Puffer. Ihr emotionales Selbst interagiert mit ihrer Umgebung.

Solltest du ein Bartträger sein, dann behandele deinen Bart gut und trage ihn mit Stolz. Egal, wofür du dich entscheidest: Wir sind Yogis. Lasst uns Modeströmungen vergessen. Beziehen wir uns nicht mehr auf unserer Egos und Unsicherheiten. Lasst uns einfach sein! Warum müssen wir uns ändern, um in irgendeine Form zu passen? Warum jagen wir zum Beispiel der ewigen Jugend hinterher? Ich wünsche dir, dass du deine Weisheit und Würde annehmen und leben kannst. Vielleicht unterstützt dich ein schöner Bart dabei?

Shabd Khalsa

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