Yoga und das Pfingstfest passen zueinander. Ein Grundsatz der östlichen Philosophien und des Yogas ist, dass das Göttliche in allem lebt. Es hat den Anschein, dass die Gräben zwischen den Menschen größer werden. Anstatt Brücken zu bauen, wird im Namen von weltlichen oder spirituellen Ideologien Kriege geführt, gemordet, vergewaltigt und unterdrückt.
Wenn wir in unserem Bewusstsein wachsen, wird es mehr Mitgefühl und mehr Liebe geben, und dann werden die Barrieren zwischen den Menschen, zwischen den Religionen, zwischen den Nationen fallen. Ja, wir müssen das Getrenntsein beenden.
~ Ram Dass
Yoga und das Pfingstfest – ein Wort von Guru Nanak
Suche in den Veden, in den Puranas und den Simritis, im Mond, in der Sonne und in den Sternen: Er ist der Eine. Gottes Wort äußert sich in jedem. Er selbst ist unwandelbar, hört nie auf zu existieren und spielt sein Spiel mit absoluter Macht. Sein Wert kann nicht geschätzt werden, seine Tugenden sind unbezahlbar. In jedem Licht findet sich sein Licht. Der Herr selbst hält das Gewebe des Stoffes, aus dem das Universum gemacht ist. Alle Zweifel werden durch die Gnade des Gurus vertrieben. Oh Nanak, dann hat er uneingeschränktes Wissen um ihn. (Guru Granth Sahib Ji, S. 294).
Der alles beseelende Gott im Christentum
Das Christentum widmet dieses wichtige Fest dem Gedanken, dass der sogenannte Heilige Geist, der zu Pfingsten empfangen wurde, die Anhänger Jesus befähigte, sich mit allen Menschen zu verständigen und nicht nur mit ihrem eigenen Volk, den Juden. Sie kommunizierten über Ländergrenzen hinweg. Die Anwesenden sprachen in Zungen, waren inspiriert und das gab ihnen Mut. Sie konnten heilen.
Der Geist des Göttlichen bewegte nicht nur die Priester, die besonders Frommen oder ein bevorzugtes Volk. Der göttliche Geist berührte jeden, die Menschen waren gleichgestellt. Zu Pfingsten haben alle sich verstanden und nur so kann Verständnis entstehen. Vielleicht geschah vor 2000 Jahren ein erstes Aufleuchten des Wassermannzeitalters: Verstehe, der andere bist du!
Yoga und das Pfingstfest – Zeit der Transformation
Darüber hinaus ist Pfingsten auch ein Fest der Transformation und des Übergangs in einen anderen Wesenszustand. Transformation und Inspiration, das ist letztendlich auch Wunsch und Erfahrung vieler Yogis und Yoginis. Die Transformationskräfte in uns bewirken, dass sich das Herzzentrum tatsächlich öffnen kann und nicht nur eine schöne Idee ist, dass wir uns aus dem Wollen in das Sein verwandeln können. Vielleicht fällt der ein oder andere in alte Muster zurück, wenn er oder sie von dem Leben geprüft wird. Transformation ist ein Prozess. Doch die Erinnerung an diesen besonderen Zustand bleibt und wirkt stärkend nach.
Wandlungskräfte der Natur
Um die Pfingstzeit herum sind in unseren Breitengraden die Transformationskräfte Frühling in all ihrer Fülle und Schönheit wahrnehmbar. Der Winter und der Tod, sie haben sich in das Leben umgewandelt. Nun sind die Samen, die versteckt im Boden schliefen, erblüht und offenbaren sich in all ihrer Kraft und Anmut.
Ein Mantra für Gruppenbewusstsein Hammi Ham Brahm Ham
Übersetzung: Dieses Mantra kommt u.a. im Weißen Tantrik Yoga zum Einsatz und wird dort mit „We are one and we are God“ übersetzt.
Bedeutung: Das Schöne dieser Übersetzung ist, dass es sich hierbei um eine Manifestation von Gruppenbewusstsein handelt. Die Erfahrung von Gruppenbewusstsein in einer lebendigen Gemeinschaft (Sangat) ist in der Lage, uns näher zum Gottesbewusstsein zu bringen.
Wirkung: Das Mantra hilft uns wahrzunehmen, dass wir göttliche Wesen und miteinander verbunden sind.
Ich liebe deine Artikel Sat Hari Kaur, so inspirierend in der ganzen Weisheit die du so trefflich in Worte fassen kannst. Danke.