Frieden und Liebe

Frieden und Liebe gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Alfred Adler, ein bekannter Psychologe, identifizierte auch das Streben nach Macht als einen Hauptantrieb menschlichen Verhaltens. Übersteigertes Machtstreben entsteht oft aus Gefühlen der Unterlegenheit und Minderwertigkeit. Die betroffene Person beginnt, andere Menschen herabzuwürdigen, um sich selbst aufzuwerten. Dieses Verhalten kann auch bei Gruppen auftreten, die längere Zeit minderwertig behandelt wurden. Adler glaubte, dass Machtstreben in Gemeinschaftsgefühl transformiert werden kann, wenn Individuen oder Gruppen positiv in die Gemeinschaft integriert werden.

Die tragischen Auswirkungen des Machtstrebens

Machtstreben findet weltweit statt und führt oft zu Wettbewerb, Konflikten und Kriegen. Kriege werden aus unterschiedlichen Gründen von „Machteliten“ geführt, meist aus geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen. Ganze Regionen werden dadurch in Chaos und Gewalt gestürzt.

Frieden und Liebe: Die andere Seite der Medaille

Der Historiker Daniele Ganser merkt an, dass unsere Geschichtsbücher voller Kriege und Machtkämpfe sind. Es gibt aber auch die andere Seite, die wir alle kennen und die unsere Normalität darstellt: Menschen helfen einander, Kinder werden geboren, und Eltern lieben und erfreuen sich an ihnen. Trotz seiner Alltäglichkeit findet dieses liebende und einbeziehende Verhalten selten Eingang in die Geschichtsbücher.

Die Spaltung durch Machtstreben

Machtstreben und die daraus resultierende Gewalt führen zu einer Spaltung der Menschen und ihrer Welt in Gut und Böse. Diese Spaltung ist so tiefgreifend, dass sie sogar zu extremen Aussagen wie „Vietnamesen sind Termiten!“ führen kann, wie es ein amerikanischer General im Vietnamkrieg getan hat. Machtstreben ist eng mit Angststrukturen verknüpft. Angst hält die Menschen in einer bestimmten Richtung festgehalten und liefert eine Struktur für den Tag, wie der Kabarettist Volker Pispers sagte.

Die Suche nach Partnerschaftlichkeit und Miteinander

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Kleine brennende Kerze

Der Neurobiologe Gerald Hüther argumentiert, dass Machtstreben nicht unbedingt ein biologisches Zivilisationsprogramm ist, sondern eher eine Folge hierarchischer Strukturen in sesshaften Stammesgemeinschaften. Die heutige Menschheit strebt mehr nach Partnerschaft, flachen Hierarchien und Zusammenarbeit.

Frieden und Liebe: Die Macht der Zuneigung

Liebe definiert jeder Mensch unterschiedlich und individuell. Im Allgemeinen beschreibt Liebe ein starkes Gefühl der Anziehung und der Zuneigung zu einer anderen Person. Wenn man liebt, strebt man danach, die Kluft zwischen sich selbst und dem anderen zu überbrücken und die Einheit zu finden. Liebe fördert Harmonie und letztendlich Frieden.

Empathie als Schlüssel zur gewaltfreien Kommunikation

Die Fähigkeit und Bereitschaft, die Gefühle und Perspektiven anderer zu erkennen, zu verstehen und zu teilen, ist ein wesentlicher Bestandteil gelingender Kommunikation. Empathie ermöglicht es uns, das Gegenüber nicht als Objekt zur Befriedigung eigener Bedürfnisse zu betrachten, sondern als Individuum mit eigenen Bedürfnissen. Die Regeln der gewaltfreien Kommunikation, wie sie von Marshall Rosenberg beschrieben wurden, lassen sich leichter befolgen, wenn Empathie im Spiel ist

Liebe ermöglicht Verständigung und Harmonie. Liebe beginnt bei einem selbst – wie können wir unsere unterschiedlichen Facetten akzeptieren, Verständnis für sie entwickeln und uns selbst lieben lernen? Wie können wir in unsere eigene Mitte und Kraft gelangen? Parallel dazu können wir andere Wesen dieser Welt als Subjekte wahrnehmen und versuchen, ihre Motivationen und Beweggründe zu verstehen. Das bildet die Grundlage für einen echten Frieden, den viele von uns bereits leben und feiern.

Frieden und Liebe: Ein Hohelied der Liebe

Abschließend sei ein Ausschnitt aus dem ersten Korintherbrief des Paulus von Tarsus erwähnt, der als „Hohelied der Liebe“ bekannt ist. Es betont, dass Liebe über allem steht: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen. Liebe ist langmütig und freundlich, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu.“ So wie der endlose Fluss, der unablässig sein Ziel verfolgt und niemals stillsteht, so hört auch die Liebe nie auf. Sie ist der unermüdliche Fluss des Lebens, die unaufhaltsame und treibende Kraft für Frieden und Harmonie in unserer Welt.

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