Yogische Ernährung: Medizin für den Menschen

Yogische Ernährung: Medizin für den Menschen besagt, dass Nahrung auch ein Heilmittel ist. Gute Nahrungsmittel sind wie Arzneien, die für unsere Ausgeglichenheit sorgen. Das ist die besondere Kraft gesunder Lebensmittel. Unsere Nahrung sollte nährstoffreich, stärkend und ausgewogen sein.

Ein Merkmal ausgewogener Ernährung ist, dass die Nahrung verdaut werden kann, ohne dass dieser Prozess die Gesundheit beeinträchtigt. Der Vorgang der Verdauung sollte den Körper nicht belasten. Stärkende Lebensmittel erhöhen deine Lebensfreude. Belastende Nahrungsmittel machen krank.

Man altert nicht durch die Zeit, die vergeht, sondern durch die Nahrung, die man zu sich nimmt. Das Entscheidende ist nicht, wie schlau man ist, sondern wie viel und was man isst.
~ Yogi Bhajan

Wir nehmen Medikamente zu uns, um uns von unseren Leiden zu befreien. Wie wirken Medikamente? Man bekämpft mit ihrer Unterstützung eine Erkrankung, sodass der Körper die Möglichkeit hat, sich zu erholen. Stärkende Nahrungsmittel wirken ebenfalls wie Medizin. Chemische Medikamente werden produziert, weil sie für den Hersteller preiswert sind. Ein großer Unterschied zwischen vielen chemischen Medikamenten und organischer Medizin ist, dass chemische Medikamente unmittelbar wirken, während die organische Medizin meist eine indirekte Wirkungsweise hat. Sie wirkt langsam, aber dafür langfristig.

Leckeres Essen ist schmackhaft, aber wenn man gesunde Nahrungsmittel zu sich nimmt, dann ist Ernährung darüber hinaus stärkend. Die richtige Nahrung wirkt wie eine Kur. Die moderne Medizin hat die kurativ wirkenden Stoffe aus der Nahrung entnommen und sich diese zu eigen gemacht. Sorgfältig portioniert werden die Substanzen an die Kranken verkauft. Wenn man sich vollwertig ernährt oder Heilmittel über Kräuter zu sich nimmt und nicht nur die entzogenen und aufbereiteten Heilsubstanzen, dann leidet man in den meisten Fällen nicht unter Nebenwirkungen.

Fasten

Saftfasten sollte mit äußerster Vorsicht und mit ausreichendem Hintergrundwissen praktiziert werden. Beginne niemals eine Fastenkur, ohne dass du dich darauf vorbereitet hast. Lasse dich auf das Fasten nur ein, wenn du auch die Fähigkeit hierzu hast. Menschen, die unbedacht und unvorbereitet fasten, können damit ihren Stoffwechsel schwer belasten, ihren Körper ruinieren und ihre Vitalkräfte schwächen.

Saftfastenkuren sollten nur von solchen Personen durchgeführt werden, die innerlich stark genug sind, mit den Giftstoffen, die sich lösen und ausgeschieden werden, umzugehen. Saftfasten stärkt die Heilungsfähigkeit der Lungen, der Leber, der Nieren, des Darmes und der Haut. Es leitet Giftstoffe aus und wirkt verjüngend auf den Geist, auf das Drüsen- und Hormonsystem. Es stärkt die Nerven. Saftfasten unterstützt den Abbau verfallener Zellen und den Aufbau neuer Zellen.

Saft aus rohem Gemüse

Gemüsesaft by Pixabay

Empfehlenswert hierfür sind die Säfte aus Karotte, Rote Beete und Sellerie. Basische Säfte sind am wirksamsten. Zur Prävention von Geschwüren oder Krebserkrankungen ist Kohlsaft geeignet. Gurke ist ebenfalls beliebt. Saft aus rohem Gemüse versorgt den Körper auf einfache Weise mit den Vitaminen und Mineralien, die in den einzelnen Gemüsesorten enthalten sind.

Man sollte aber unbedingt darauf achten, nur biologisch angebautes, frisches Gemüse zu verarbeiten. Eine Ernährungsweise, die frische Gemüsesäfte beinhaltet, wirkt regenerierend und aufbauend. Der Körper kann die Säfte übrigens gut und schnell aufnehmen. Tipp: ‚Trinke’ die Säfte nicht, sondern ‚iss’ die Säfte, ‚kaue’ sie gut durch und vermische sie auf diese Weise mit Speichel. Gemüsesaftkuren eignen sich zur Entgiftung, d.h. zur Reinigung der Organe, Zellen und Gewebe des Körpers.

Mung-Bohnen und Reis

Mungbeans and Rice by Pixabay

Das Bohnengericht wirkt reinigend und nährend zugleich. Eine Diät aus Mung-Bohnen und Reis ist sehr gut für die Nieren und die Verdauungsorgane; sie unterstützt den Dickdarm und ist daher hilfreich, wenn man unter Darmverstopfungen leidet. Außerdem ist ein Mahl aus Mung-Bohnen und Reis leicht verdaulich; die in der Speise enthaltenen Proteine kann der Körper gut aufnehmen. Das unterstützt die Fähigkeit, Yoga zu praktizieren und zu meditieren. Unser Tipp: Ernähre dich dreißig Tage lang nur von Mung-Bohnen und Reis, füge dem Gericht jedoch viel gedünstetes Gemüse zu. Zwischen den Mahlzeiten kannst du Früchte essen und Yogitee trinken (außer Wasser oder Kräutertees). Eine Diät aus Mung-Bohnen und Reis ist gut während der kalten Jahreszeit zu genießen. Sie ist besonders empfehlenswert für Menschen über 40.

Tipps für eine gute Verdauung

  • Sorge für eine ruhige Umgebung, wenn du isst.
  • Kümmere dich darum, frei von mentalem oder physischen Druck zu sein, wenn du deinen Hunger stillst.
  • Achte darauf, dass deine Nahrung gut zubereitet und gekocht ist.
  • Bringe genügend Zeit mit, um in Ruhe essen zu können.

Empfehlungen für Frauen

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Sorge dafür, dass die Nahrung, die du aufnimmst, dein Verdauungssystem nicht allzu sehr belastet. Das, was du zu dir genommen hast, sollte deinen Körper problemlos passieren; dein Körper sollte die Stoffe gut aufnehmen beziehungsweise ausscheiden können. Du solltest dich gut und ggf. unter heilkundlicher Anleitung auf eine eventuelle Fastenkur vorbereiten und diese durchführen, da du ansonsten Probleme mit deinem Nabelpunkt, deiner Hypophyse, deinen Brüsten und deinem Verdauungssystem bekommen könntest.

Eine gute Angewohnheit ist es, täglich zwei Mahlzeiten und zwei nährende Getränke zu sich zu nehmen. Eine der Mahlzeiten sollte aus gedämpften Gemüse bestehen. Das Frühstück sollte leicht, gesund und flüssig sein. Mittags kann man eine schwerere Mahlzeit zu sich nehmen, da Agni (das im Menschen wirkende Verdauungsfeuer) dann besonders kräftig arbeitet. Ein zweites nährendes Getränk kann am Nachmittag getrunken werden und am Abend kann man eine leicht verdauliche Mahlzeit zu sich nehmen. Gemüse sorgt für Stärke und ein gutes Körpergefühl. Gerne viel Wasser oder Kräuteree trinken. Nachts sollte keine Nahrung zu sich genommen werden.

Du bist erst dann ein kluger Mensch, wenn du eine Reinigungsdiät im Frühling gemacht hast.

~Indisches Sprichwort

Reinigungsdiät

Food by Pixabay


Die im Folgenden beschriebene einfache, yogische Kost hat eine sehr gute gesundheitliche Wirkung. Einen Monat beziehungsweise dreißig Tage lang hält man eine spezielle Diät, die aus Früchten, Nüssen und gekochtem und rohem Gemüse besteht. In Indien haben Menschen diese Diät für einige Zeit eingehalten, wenn sie sich alt und erschöpft fühlten oder auch impotent waren.

Diese Schonkost reinigt und revitalisiert den Körper. Weil sie entschlackend wirkt, kann es sein, dass  man sich während der ersten Tage etwas müde fühlt, doch dann baut man spürbar Kräfte auf und man beginnt, sich leicht und glücklich zu fühlen. Nach dreißig Tagen kann man Milchprodukte hinzufügen, wenn man sich nicht schon vegan ernährt.

Die besten Jahreszeiten für Diäten sind der Frühling, der Sommer oder der Herbst. Der Frühling ist eine gute Zeit für Reinigungsdiäten.

Auszüge aus Food: The Human Medicine, Beads of Truth, Winter 1992 von Yogi Bhajan

Info:
Intervallfasten (NDR, Ratgeber Gesundheit)

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