Yoga im Herbst

Yoga im Herbst ist effektiv, denn die Menschen ziehen sich in die eigenen vier Wände zurück. Es wird kälter, oft weht ein stürmischer Wind. Nass und klamm ist es draußen. Die Tage sind spürbar kürzer, die dunkle Jahreszeit bricht an. Man zündet Lichter an, feiert Laternenfeste oder macht es sich mit einem heißen Yogitee gemütlich.

Gerade in unseren Breitengraden erfahren wir den Herbst wie das Sterben des Jahres, den die licht- und lebenspendende Sonne scheint nur noch wenige Stunden am Tag, wenn sie sich nicht gerade hinter einer dichten Wolkendecke versteckt. Man richtet sich während dieser Jahreszeit nach innen.

Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.

Rainer Maria Rilke – aus dem Gedicht Herbsttag

Auch der Ayurveda kennt diesen Jahresabschnitt des Rückzugs

Der frühe Winter von November bis Dezember wird dem Vata-Dosha zugeordnet. Vata (Sanskrit) bedeutet übersetzt Luft, Wind. Das Wort steht für den Wind und die Veränderung. Vata ist wie der Herbst kalt, flexibel, trocken und durchdringend.

© Mary40, pixabay.com

Stärkung des Vata-Doshas

Der Herbst und der Winter sind eine Zeitspanne, während der unser Organismus zur Ruhe kommt. Übermäßiger Stress verursacht eine Unausgeglichenheit des Vata-Doshas. Unruhe und Angstgefühle können das Resultat sein. Die Dunkelheit der Wintermonate kann die Furchtsamkeit verstärken und sogar depressive Verstimmungen auslösen.

Unsere Empfehlung

Drossle das Tempo und nimm dir Zeit zum Meditieren. Iss regelmäßig und gehe früh zu Bett. Ein gleichmäßiger Lebensstil unterstützt die Erdung und schenkt Sicherheit. Um das Vata-Dosha auszugleichen, ist ausgewogene Bewegung anempfohlen. Wenn man zum Beispiel täglich ein paar Kilometer geht oder läuft, dann stärkt das die Muskulatur. Tageslicht wirkt einer Winterdepression entgegen. Möglicherweise vermeidet man auf diese Weise langwierige Erkältungskrankheiten und Stimmungsschwankungen.

Meditation gegen Melancholie

Folgende Meditation wirkt belebend, sie ist wie ein Antidot zu einer melancholischen Stimmungslage. Sie schenkt die Befähigung und das Format, um mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen, weil sie eine direkte Beziehung zu deinem Pranakörper herstellt.

Haltung und Mudra

Du sitzt bequem und mit aufgerichtetem Rücken in der einfachen Haltung. Strecke deine Arme gerade vor dir aus (sie sind parallel zum Boden hin ausgerichtet). Die rechte Hand ist zu einer Faust geballt. Du legst die Finger deiner linken Hand um die Faust. Die Handwurzeln beider Hände berühren sich. Die Daumen sind nebeneinander gelegt und gerade aufgerichtet.

Fokus

Du fokussierst auf die Daumen.

Meditation gegen Melancholie

Atmung

Atme für fünf Sekunden ein, atme für 5 Sekunden aus und halte den Atme für 15 Sekunden an. Fahre mit diesem Atemmuster für 3 – 5 Minuten fort. Du kannst die Zeitspanne der Meditation auf 11 Minuten erweitern.

Quelle: Guru Rattan Kaur (Seite 135, Relax and Renew)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert